Französin gesteht Tötung von acht Neugeborenen
PARIS - Eine Französin hat einem Medienbericht zufolge die Tötung von acht ihrer Neugeborenen gestanden. Sie habe für ihre Tat zunächst keinen Grund angegeben, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ am Donnerstag unter Berufung auf Ermittler.
Die 650 Einwohner von Villers-au-Tertre in Nordfrankreich stehen unter Schock: Seit vergangenem Samstag hat die Polizei in zwei Gärten acht Babyleichen in Plastiktüten gefunden. Die 45-jährige Mutter Dominique C. hat zugegeben, ihre Kinder getötet zu haben. Jahrelang hat niemand etwas geahnt. Scheinbar auch der Ehemann nicht.
Kerzen flackern vor dem Backsteinhaus, eine Polizeiplane verdeckt die Sicht auf den Garten. Bei Erdarbeiten stieß dort am Samstag ein Ehepaar auf winzige Knochen und alarmierte die Polizei, wie die Zeitung „Le Parisien“ meldet.
Beamte machten kurz darauf die grausige Entdeckung: Plastiktüten mit Babyknochen. Experten fanden heraus, dass sie von zwei Neugeborenen stammten, die vor etwa zehn Jahren zur Welt gekommen waren. Die Polizei kontaktierte die Vorbesitzer, die ebenfalls in dem Dorf leben: Die 45-jährige Dominique C. gestand ohne Umschweife, dass es ihre Kinder seien, die sie getötet habe – und dass es noch sechs weitere Leichen gebe. Deren Körper entdeckte die Polizei am Mittwoch im Garten des neuen Hauses. Die Kinder sollen zwischen 1989 und 2000 auf die Welt gekommen sein.
Acht Schwangerschaften und Geburten, acht Kinder getötet. „Es waren ganz normale Leute“, erzählen Nachbarn, die nicht glauben mögen, was sich hier abgespielt hat. Wenn sich die Aussagen bewahrheiten, wäre das der schlimmste Fall von Kindestötungen in Frankreich seit Jahrzehnten.
Dominique C. (45) arbeitet als Krankenpflegerin, ihr zwei Jahre älterer Mann Pierre-Marie ist Zimmerer. Er gilt im Dorf als hilfsbereit. Das Ehepaar hat laut „Le Parisien“ gemeinsam zwei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder.
Bis zum Tod ihrer Schwiegereltern sollen Dominique C. und ihr Mann auf deren Bauernhof gewohnt haben – wo jetzt die ersten beiden Babyleichen entdeckt wurde. Später zogen sie innerhalb des Dorfes um. Der zweite Tatort.
Am Mittwoch nahm die Polizei das Ehepaar in Polizeigewahrsam, am Donnerstag entschied der Untersuchungsrichter in Douai: Dominique C. wird weiter verhört, ihr Mann ist wieder auf freiem Fuß. Er will von den Schwangerschaften und den toten Kindern nichts gewusst haben. Weil Dominique so dick ist, fielen auch sonst niemandem ihre anderen Umstände auf.
Der Fall weckt bei den Franzosen Erinnerungen: Im März wurde eine 38-Jährige zu 15 Jahren Haft für die Tötung von sechs ihrer Kinder verurteilt. 2009 wurde eine Französin, die drei Babys getötet hatte, zu acht Jahren verurteilt.