Formel-1-Chef lobt Hitler

LONDON - In einem Interview mit der britischen Tageszeitung „The Times“ äußert sich Bernie Ecclestone positiv über den Diktator – und kritisiert die Demokratie. Dafür handelt er sich harte Kritik ein.
„Demokratie und Formel 1 passen nicht zueinander – die Formel 1 bin ich“, zitierte eine deutsche Zeitung einst Bernie Ecclestone. Der Brite ist ein Mann klarer Worte und Machtverhältnisse – und sorgt mit seinen anerkennenden Worten für Hitler für Empörung.
In einem Interview mit der britischen Tageszeitung „The Times“ äußerte sich der 78-jährige Formel-1-Zampano abschätzig über Demokratien und würdigte die Macht Adolf Hitlers, „Dinge erledigen zu können“. Außerdem ließ Ecclestone durchblicken, dass er Zweifel habe, dass Hitler seine Verbrechen tatsächlich alle begehen wollte.
„Vermutlich ist es schrecklich, das zu sagen, aber abgesehen von der Tatsache, dass Hitler überzeugt wurde, Dinge zu machen, von denen ich nicht weiß, ob er sie wollte oder nicht, war er in der Lage, eine Menge Menschen zu befehligen und Dinge erledigen zu können“, sagte Ecclestone der Zeitung. „Am Ende hat er die Orientierung verloren, also war er kein sehr guter Diktator. Entweder wusste er, was vor sich ging und bestand darauf, oder er hat sich dem einfach angeschlossen.“
"Von Geschichte keine Ahnung oder überhaupt kein Urteilsvermögen"
Politiker und Publizisten reagierten fassungslos. „Entweder ist Herr Ecclestone ein Idiot oder er hat eine abstoßende Moral“, sagte der Herausgeber der jüdischen Zeitung „Jewish Chronicle“, Stephen Pollard.
Ähnlich äußerte sich der Politiker und Vorsitzende eines Forschungsinstituts zum Antisemitismus, Denis MacShane: „Wenn Herr Ecclestone ernsthaft glaubt, dass Hitler dazu überredet werden musste, sechs Millionen Juden zu ermorden, jedes europäische Land zu überfallen und London zu bombardieren, dann hat er entweder von Geschichte keine Ahnung oder überhaupt kein Urteilsvermögen.“
Ecclestone bemängelte auch die Arbeit der demokratischen Politiker. Demokratie habe für viele Länder nicht viel Gutes gebracht, das gelte auch für Großbritannien. „Wir haben etwas Schreckliches gemacht, als wir die Idee unterstützten, Saddam Hussein loszuwerden. Er war der Einzige, der dieses Land kontrollieren konnte“, sagte der Ecclestone mit Blick auf den Irak.
„Ich ziehe starke Führer vor. Margaret Thatcher traf Entscheidungen und zog den Job durch. Sie hat das Land langsam hochgebracht. Wir haben zugelassen, dass es wieder bergab geht.“ Außerdem kritisierte er Premier Gordon Brown – und schlug als Ersatz Max Mosley vor. Mit dem Chef des Automobil-Weltverbands regiert er seit Jahrzehnten die Formel 1. „Max würde einen tollen Job machen. Er kann Menschen gut führen.“