Flutkatastrophe in Pakistan spitzt sich zu
Islamabad - Die Zahl der Toten sei auf mindestens 342 gestiegen, teilte die Katastrophenschutzbehörde NDMA am Wochenende mit.
Mehr als sieben Millionen Menschen seien von den Fluten betroffen, rund 24 000 Quadratkilometer (2,4 Millionen Hektar) Land stünden in den Provinz Sindh unter Wasser. Das entspricht in etwa der Fläche des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.
Nach NDMA-Angaben wurden zudem über eine halbe Million Häuser beschädigt. Das Deutsche Rote Kreuz hatte dieser Tage aus der Katastrophenregion dagegen berichtet, die Wassermassen hätten bislang rund 1,2 Millionen Häuser ganz oder teilweise zerstört.
Rettungskräfte und pakistanische Armee seien rund um die Uhr im Einsatz, um Menschen aus den überfluteten Gebieten zu evakuieren, teilte ein NDMA-Sprecher mit. Am Sonntag habe die Marine rund 400 Menschen mit Booten aus entlegenen Dörfern gerettet. Die meisten Opfer hätten dort tagelang ohne Hilfe ausgeharrt.
Ausgelöst wurden die Überschwemmungen von den seit Ende August anhaltenden Monsunregenfällen. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen versuchen die pakistanischen Behörden, die Flutopfer mit dem Nötigsten zu versorgen. Hilfsorganisationen warnen bereits vor dem Ausbruch von Krankheiten. Angesichts der Ausmaße der Katastrophe hatte Premierminister Yousuf Raza Gilani seine Teilnahme an der UN-Vollversammlung in New York abgesagt.
Weite Teile Sindhs waren bereits 2010 von einer Jahrhundertflut heimgesucht worden, die rund 2000 Menschen das Leben kostete und 18 Millionen Einwohner aus ihren Häusern vertrieb.