Fluten auf Philippinen richten Millionenschäden an
Die Flutkatastrophe im Süden der Philippinen nimmt immer schlimmere Ausmaße an: Die Überschwemmungen haben inzwischen Schäden von umgerechnet mehr als 17 Millionen Euro angerichtet.
Manila - Das teilte der philippinische Zivilschutz am Mittwoch mit. Die Behörden warnten vor Seuchen.
Tausende Häuser seien auf der Insel Mindanao verwüstet, darunter auch Gesundheitseinrichtungen und Schulen. Die Sturzfluten hätten zudem die Infrastruktur zerstört: Straßen und Brücken seien ruiniert, auch Strom- und Wasserbetriebe seien lahmgelegt. Aber auch die Landwirtschaft ist getroffen: Ernten und Vieh wurden vernichtet.
Die Regierung werde vorläufige Unterkünfte für obdachlose Einwohner bauen, kündigte Zivilschutzleiter Benito Ramos an. Die Menschen sind in Notlagern in öffentlichen Schulen oder Kirchen untergebracht.
Unterdessen haben internationale und örtliche Organisationen Hilfe für die etlichen Opfer in die Krisenregionen geschickt. Die Europäische Union will drei Millionen Euro für die Philippinen spenden, kündigte EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgiewa, an. Das Geld solle für Aufräumarbeiten, Lebensmittel, Behausungen, Medizin und Wasser verwendet werden.
Die Behörden warnten am Mittwoch vor Seuchen. Das Gesundheitsministerium setzte Hilfsmannschaften in die am schlimmsten betroffenen Städte Cagayan de Oro und Iligan in Marsch, die dort den Ausbruch von ansteckenden Krankheiten nach Möglichkeit verhindern sollen. Die größten Gefahren gingen durch verschmutztes Wasser und fehlende sanitäre Einrichtungen aus.
Die Zahl der Todesopfer der Katastrophe vom vergangenen stieg inzwischen auf 976, wie die Zivilschutzbehörde in Manila mitteilte. Die Zahl der Vermissten war vom Roten Kreuz zu Wochenbeginn noch auf bis zu 900 geschätzt. Über 340 000 Menschen wurden durch die Sturzfluten vom vergangenen Samstag obachlos.
Tropensturm "Washi" hatte in der Nacht zu Samstag die Insel Mindanao 800 Kilometer südlich von Manila erfasst. Zwölf Stunden Dauerregen ließen die Flüsse anschwellen. In der Nacht trat das Wasser über die Ufer und rauschte teils meterhoch durch die Straßen und Ortschaften. Die meisten Opfer wurden im Schlaf überrascht.