Flüchtlinge an Grenze getreten: Bewährung für ungarische Kamerafrau

Sie stellte einem Vater mit seinem Kind auf dem Arm ein Bein und trat nach vor der Grenzpolizei flüchtende Kinder. Ein ungarisches Gericht verurteilte die Kamerafrau Petra Laszlo jetzt zu einer Bewährungsstrafe.
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Mit gezielten Fußtritten versucht die ungarische Journalistin Petra Laszlo Flüchtlinge zu Fall zu bringen.
dpa Mit gezielten Fußtritten versucht die ungarische Journalistin Petra Laszlo Flüchtlinge zu Fall zu bringen.

Szeged - Eine ungarische Kamerafrau, die im Sommer 2015 während der Arbeit absichtlich nach davonlaufenden Flüchtlingen trat, hat eine Bewährungsstrafe bekommen.

Das Gericht in der südungarischen Stadt Szeged sah es in seinem Urteil am Donnerstag als erwiesen an, dass sich Petra Laszlo des Landfriedensbruchs schuldig gemacht hatte. Ein konkretes Strafmaß verhängte es nicht, sondern setzte die mögliche Bestrafung auf drei Jahre aus, wie das Budapester Internert-Portal "index.hu" berichtete. Der Spruch erster Instanz ist noch nicht rechtskräftig.

Tritte gegen das Schienbein eines kleinen Mädchens

Laszlo, die für den zur rechtsextremen Jobbik-Partei gehörenden Internet-Fernsehsender N1TV arbeitete, hatte auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms nach Europa mit ihrem Verhalten Empörung ausgelöst. Videos von anderen Journalisten zeigten, wie sie einem Flüchtling mit einem Kind im Arm ein Bein stellte, woraufhin dieser samt Kind zu Boden fiel. Außerdem war zu sehen, wie sie einem kleinen Mädchen gegen das Schienbein trat.

Der Jobbik-Sender kündigte ihr daraufhin. Später entschuldigte sich die heute 41-Jährige, behauptete aber zugleich, nur aus Angst vor den Flüchtlingen so gehandelt zu haben. Diese hatten im Grenzort Röszke bei Szeged eine Absperrung ungarischer Grenzpolizisten durchbrochen. In dem Prozess argumentierte Laszlo ähnlich. Der Richter hielt dies jedoch für unglaubwürdig.

Sehen Sie hier im Video, wie die Reporterin einem Mann ein Bein stellt und nach Flüchtlingen tritt.

 

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