Flatrate-Bordelle: Urteil im Prozess

Einmal zahlen, unbegrenzt Sex: Im „Pussy Club“ in Fellbach und anderen Bordellen mussten Prostituierte Flatrate-Verkehr anbieten. Jetzt sind Betreiber verurteilt worden – allerdings nicht wegen Menschenhandels.
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STUTTGART - Einmal zahlen, unbegrenzt Sex: Im „Pussy Club“ in Fellbach und anderen Bordellen mussten Prostituierte Flatrate-Verkehr anbieten. Jetzt sind Betreiber verurteilt worden – allerdings nicht wegen Menschenhandels.

Das Landgericht Stuttgart hat im Prozess um die sogenannten Flatrate-Bordelle fünf der sechs Betreiber zu Haftstrafen verurteilt. „Drei Angeklagte erhielten jeweils eine Freiheitsstrafe von drei Jahren wegen Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt“, sagte ein Gerichtssprecher.

Eine vierte Angeklagte wurde wegen Beihilfe zum Sozialversicherungsbetrug zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Eine weitere Beschuldigte bekam ebenfalls wegen Beihilfe neun Monate auf Bewährung. Der sechste Angeklagte erhielt eine Verwarnung mit einer Geldstrafe auf Bewährung.

Bei einer Verfahrensabsprache zwischen den Prozessbeteiligten hatten die Angeklagten gestanden, die Sozialversicherung betrogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft ließ laut Sprecher im Gegenzug den Vorwurf des Menschenhandels fallen.

Die Angeklagten hatten in vier Bordellen – in Fellbach bei Stuttgart, Wuppertal, Heidelberg und Berlin – ihren Kunden gegen pauschale Preise zwischen 70 und 100 Euro unbegrenzte sexuelle Dienstleistungen sowie Essen und Trinken angeboten. Die meisten Prostituierte, viele von ihnen unter 21 Jahren, stammten aus Rumänien. Die Angeklagten – drei Frauen und drei Männer – hatten Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro hinterzogen.

Bei einer bundesweiten Razzia hatte die Polizei die Bordelle am 26. Juli 2009 durchsucht. Das Geschäftsmodell der Flatrate-Bordelle hatte im Sommer vergangenen Jahres deutschlandweit für Diskussionen gesorgt. (APN)

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