Fischlokal in Rom: Kein Zutritt für Bambini!

Rom - Das Lokal hat die perfekte Lage mitten in der Altstadt Roms, es ist beliebt bei Touristen und die Fische, die auf den Tellern landen, werden noch selbst gefangen. Doch das „La Fraschetta del Pesce“ hat ein Problem: kleine Kinder, die sich nicht benehmen können. Das sagt zumindest der Inhaber. Er hat deswegen ein Kinderverbot unter fünf Jahren in seinem Lokal verhängt – und bringt damit viele Gäste gegen sich auf.
Was sich Betreiber Magliozzi zufolge in seinem Lokal abgespielt hat, klingt nach völligem Chaos: „Die Kinder rennen Slalom zwischen den Tischen, sie werfen Olivenöl auf den Boden, sie drehen das Wasser auf, sie nehmen die Einrichtung auseinander, schreien und weinen“ – während andere Lokalbesucher in Ruhe ihren Fisch essen wollen. Die Kinder seien völlig außer Kontrolle.
Besitzer findet: Es fehlt an der nötigen Erziehung
Dem Römer wurde das zu bunt, er will wieder Ruhe in seiner Gaststätte haben. Keine tobenden Kinder, keinen Lärm. Nur Ruhe, Fischgerichte und Gäste, die älter als fünf Jahre sind. Deswegen hat er einen Zettel an sein Lokal gehängt: Darauf steht: „Aufgrund unerfreulicher Ereignisse bedingt durch fehlende Erziehung sind in diesem Lokal Kinder unter fünf Jahren nicht erwünscht.“ Soll heißen: Familien können hier künftig nicht mehr zusammen speisen.
Auch Kinderwägen sind am Eingang nicht abzustellen, steht auf dem Zettel weiter. Als Grund für das schlechte Benehmen sieht der Besitzer das Verhalten der Eltern – sie erziehen ihren Nachwuchs nicht genug, findet er.
Befürworter: „Die Initiative ist prächtig“
Unter Italienerin und Touristen sorgt dieses Kinderverbot für Wut und Unverständnis – und gleichzeitig auch für einige Zustimmung. Ein Mann schreibt auf dem Bewertungsportal „Tripadvisor“, dass er mit seinem Kind (2) vor der Tür abgewiesen worden sei. „Wir waren sprachlos, ohne Worte. Das ist unglaublich und nicht legal.“ Der Besitzer habe den Verstand verloren.
Das sehen nicht alle so. Ein Nutzer schreibt bei Tripadvisor: „Die Initiative, Kinder nicht zu akzeptieren, mit dem Chaos, dem Jaulen und allem, was damit einhergeht, ist prächtig.“ Auch bei Facebook drücken viele ihre Unterstützung aus. Weil sich viele über das Verbot aufregen, ist laut dem britischen Blatt „The Telegraph“, das zunächst über das Verbot berichtete, auch schon die Polizei darauf aufmerksam geworden. Der Besitzer habe in der vergangenen Woche Besuch von den Beamten bekommen.
Denn im italienischen Recht ist es nicht erlaubt, jemanden den Eintritt zu verweigern, wenn es dafür keinen guten Grund gibt.