Feuer in Lima: Entziehungsheim-Betreiber stellt sich
Lima - Nach dem Brand mit 27 Toten in einem Entziehungsheim in Peru hat sich der Leiter der Einrichtung der Polizei gestellt. Raúl García sei in Begleitung von zwei Anwälten bei der Kriminalpolizei in der Hauptstadt Lima erschienen, berichtete die Zeitung "El Comercio" in ihrer Online-Ausgabe.
Der TV-Sender América zeigte, wie der Mann von Beamten abgeführt wurde. Er sollte zunächst ärztlich untersucht und dann verhört werden, hieß es. Es sei damit zu rechnen, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn erhebe.
Bei dem Feuer waren am Samstag 27 Patienten des Heims "Cristo es Amor" (Jesus Christus ist Liebe) in Lima ums Leben gekommen, darunter auch ein Sohn des Leiters. Die Todesopfer waren zwischen 19 und 58 Jahre alt. Auslöser des Unglücks soll der Fluchtversuch eines Patienten gewesen sein, der tags zuvor gegen seinen Willen eingewiesen worden war. Um zu entkommen, habe er Matratzen in Brand gesteckt. Das Feuer geriet aber außer Kontrolle. Wegen der Gitter sei das Gebäude zur tödlichen Falle geworden. Die Opfer erstickten. Die Insassen im oberen Stockwerk blieben dagegen unverletzt.
Das Haus war Medienberichten zufolge wegen mangelnder Sicherheit bereits zweimal von den Behörden geschlossen worden. García habe es aber heimlich wieder in Betrieb genommen. Der Leiter, den einige Insassen "Bruder Raúl" nannten, wollte die Suchtkranken demnach mit Bibellesungen und Gebeten heilen. In Lima gibt es mehrere Rehabilitationszentren, die von religiösen Gruppen betrieben werden. Den Mitarbeitern fehlt oftmals die nötige Ausbildung, um diese Menschen zu therapieren.
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