Ferkel grausam totgeschlagen - weil sie zu klein sind?
Neuzelle - Es sind Bilder, die sprachlos machen: Zwei Mitarbeiterinnen eines Schweinezuchtbetriebes in Brandenburg holen Ferkel von ihren Müttern und setzen sie in Boxen. Immer wieder werden offenbar zu kleine Ferkel an den Hinterbeinen gepackt und auf den Boden geschlagen. Sie werden teilweise noch zuckend liegen gelassen und später wie Müll entsorgt.
Die Tierschutzorganisation Animal Rights Watch (ARIWA) hat versteckte Aufnahmen von diesen Tötungen veröffentlicht. Bereits 2014 und 2016 deckte ARIWA das Totschlagen von Ferkeln auf und sorgte damit für bundesweite Empörung. Auch das deutsche Tierschutzgesetz verbietet diese Art der Tötung: "Ein Wirbeltier darf nur unter wirksamer Schmerzausschaltung (Betäubung) in einem Zustand der Wahrnehmungs- und Empfindungslosigkeit oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden. [...] Ein Wirbeltier töten darf nur, wer die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat."
Ferkel werden totgeschlagen, weil sie zu klein sind
ARIWA geht davon aus, dass die Tiere aufgrund ihrer Größe sterben müssen. Sie sind zu klein, bräuchten eine intensivere Aufzucht und würden deshalb später nicht genügend Profit abwerfen. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Tierschutzorganisation: "Vier Jahre ist es bereits her, dass ARIWA - Animal Rights Watch e.V. erstmals die grausame Praxis des Ferkeltotschlagens dokumentierte. Was folgte war großes öffentliches Entsetzen. Sowie Festlegung 'korrekten Not-Tötens' kleiner, nicht lebensfähiger Ferkel. Doch die wenigsten der Ferkel, egal ob 'politisch korrekt' getötet oder einfach brutal und illegal erschlagen, werden 'notgetötet', denn viele von ihnen könnten überleben, wenn es denn gewollt wäre. Doch es ist im Fleischproduktionssystem nicht gewollt. Sie bringen keinen Gewinn, sie kosten. Zeit, Geld, Liebe."
Einen notwendigen Grund, die Ferkel zu töten gibt es nach ARIWA nicht. Das Video von der versteckten Kamera zeigt erschreckende Bilder.
Laut "Focus" distanziert sich das Unternehmen von den Verstößen gegen das Tierrecht: "Wenn es Zuwiderhandlungen durch Mitarbeiter gab, bedauern wir das zutiefst. Eventuelle Verstöße werden geahndet."
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