Feiern wie der große Gatsby
München -Hollywood macht es mal wieder vor. In der Neuverfilmung von „Der große Gatsby“ feiert Leonardo DiCaprio wilde Partys im feinen 20er-Jahre-Zwirn. Der Film heizt in Metropolen wie London und New York die Nachfrage nach 20er-Feten an. Auch in München wird der coole Stil seit geraumer Zeit zelebriert – mit einer ständig wachsenden Szene.
Vor Jahren schielte Saskia Dürr noch nach Berlin. „Da gibt es Leute, die leben die 20er jeden Tag“. So kam sie 2010 auf die Idee, auch in München Feiern zu den „Golden Twenties“ zu organisieren. „Flüsterpartys“ nennt Saskia Dürr die Reihe – weil die Einladungen früher fast nur über Mundpropaganda liefen.
Die nächste Flüsterparty steigt am Samstag, 6. Juli in der Villa Stuck. Das stilvolle Gebäude ist ein perfektes Ambiente für Dandies, Divas, Gigolos und Burlesque-Tänzerinnen. „Vor drei Jahren hätten wir noch gar nicht daran denken können in der Villa Stuck zu feiern“, freut sich Organisatorin Dürr. Doch mittlerweile kommen bis zu 400 Party-Fans zur Fete.
Einen „absoluten Ansturm“ erlebt auch Marcus Koch, der mit seiner Tanzpartnerin Bärbl Kaufer im „Vintage Club“ Lindy Hop, Boogie Woogie, Charleston und Swing lehrt. Ein Revival dank „Der große Gatsby“? „Dadurch kommen sicherlich neue Leute dazu“, sagt Koch. „Aber ich glaube, die Menschen wollen einfach wieder mehr als nur im Club rumstehen.“ Und er hat beobachtet, dass es immer mehr Jugendliche in seine Tanzschule zieht.
Dass die 20er-Jahre-Szene in München etwas im Schatten von Berlin steht, hat für Marcus Koch damit zu tun, dass „Lokalitäten fehlen“. So müsse man in München gleich als Club-Betreiber Stellplätze nachweisen – zu teuer für die meisten Veranstalter.
So ist die Szene also auf einzelne Events angewiesen. Für die wird sich stilvoll in Schale geworfen. Wer kein cooles Outfit hat, der leiht es sich, beispielsweise beim Kostümverleih von Hera Rauch. Dort gibt es Paillettenkleider, Traumkleider in Spitze und Männer-Outfits. Denn mit Jeans und T-Shirt geht bei 20er-Partys nichts. „Das passt nicht ins Bild“, erklärt Dürr. Zumindest ein Anzug für Männer oder das kleine Schwarze für Frauen muss es dann schon sein. Stilvoll eben.
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