Familien-Prügelei vor Grundschule: 22-Jähriger gesteht
Hannover - Ein seit Jahren schwelender Streit zwischen zwei Grundschülern ist in Hannover derart eskaliert, dass einer der Väter schwer verletzt wurde. Vor dem Amtsgericht in Hannover gestand der 22 Jahre alte große Bruder des einen Schülers am Montag, den Vater des anderen Jungen mit einem wuchtigen Faustschlag niedergestreckt zu haben. Der 43 Jahre alte Mann erlitt eine komplizierte Schädelfraktur und eine Hirnblutung und kam erst später im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein.
Auch Mutter und Schwester des Schülers sollen laut Anklage mitgemischt haben und die Mutter des anderen Jungen zu Boden geschubst, getreten und ihr Haare ausgerissen haben. Alle sind wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
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Als es im vergangenen Sommer zu der Auseinandersetzung vor der Grundschule in einem sozialen Brennpunkt der niedersächsischen Landeshauptstadt kam, besuchten die Schüler die vierte Klasse. Nach einem Mediationsverfahren mit der Schulpsychologin war am Vortag erneut ein Friedenspakt mit beiden Familien geschlossen worden. Schon beim Unterschreiben aber soll einer der Väter Verwünschungen auf Türkisch ausgesprochen haben, was die Schulverantwortlichen nicht verstanden. Nach einer Rangelei vor der Schule musste die Polizei anrücken, aber auch die Beamten verstanden die angeblichen Todes- und Gewaltdrohungen auf Türkisch nicht.
Zu der Eskalation der Gewalt am darauffolgenden Morgen gab es von beiden Familien vor Gericht unterschiedliche Schilderungen. Sie habe niemandem ein Haar gekrümmt, meinte die 26 Jahre alte Schwester, die wie ihr als Haupttäter angeklagter Bruder im Kickboxen trainiert ist. Die Frau des niedergeschlagenen Mannes kramte bei ihrer Zeugenvernehmung ein Büschel Haare aus der Handtasche, die ihr bei der Attacke angeblich ausgerissen wurden.
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