Falsch abgerechnet - Erzbistum droht Millionen-Nachzahlung

Das kann richtig teuer werden: Weil das Erzbistum bei Rentenversicherungsbeiträgen falsch abgerechnet hat, droht eine Nachzahlung, die es in sich haben könnte. Vorsorglich das Bistum schon mal 160 Millionen Euro dafür eingeplant.
dpa |
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Die Herz-Jesu-Kirche in Freiburg.
Patrick Seeger/dpa Die Herz-Jesu-Kirche in Freiburg.

Freiburg - Wegen nicht gezahlter Rentenversicherungsbeiträge drohen dem Erzbistum Freiburg möglicherweise Nachforderungen in dreistelliger Millionenhöhe. Vorsorglich hat das Bistum eine Rückstellung in Höhe von insgesamt rund 160 Millionen Euro eingeplant, von denen alleine mehr als 100 Millionen auf mögliche Säumniszuschläge entfallen, wie es in einer Mitteilung des Bistums am Mittwochabend hieß. Der Erzbischof verspricht Aufklärung.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag) berichtet, wurden Beiträge geringfügig Beschäftigter zur gesetzlichen Rentenversicherung über viele Jahre hinweg nicht korrekt abgeführt. Möglicherweise müssen demnach auch Steuern nachentrichtet werden. Wie hoch die Nachforderungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) einschließlich der Säumniszuschläge sein werden, sei aber noch unklar, teilte das Bistum mit. Demnach handelt es sich bei der Rückstellung um eine "Vorsichtsmaßnahme, da der potenzielle Schaden letztendlich auch deutlich geringer sein kann".

Finanzchef von Aufgaben entbunden

"Dass den Sozialkassen wahrscheinlich ein Schaden entstanden ist, bedauern wir sehr", teilte Erzbischof Stephan Burger mit. Die DRV hätte das Erzbistum bereits im Mai über die Unstimmigkeiten informiert. Zur Zeit werden interne Untersuchungen durchgeführt. Es sei gut möglich, dass auch "steuerlicher Korrekturbedarf" bestehe.

Der Erzbischof habe vorsorglich den Finanzchef des Bistums von seinen bisherigen Aufgaben entbunden. Eine eigens geschaffene Taskforce mit Unterstützung einer unabhängigen, international tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sei eingerichtet worden. Der Untersuchungszeitraum gehe vorsorglich bis ins Jahr 1999 zurück. Vorsorglich sei auch die Staatsanwaltschaft Freiburg in Kenntnis gesetzt worden. Erzbischof Burger kündigte an, dass der entstandene Schaden durch die Erzdiözese beglichen werde.

Mit rund 1,9 Millionen Katholiken gehört das Freiburger Erzbistum zu den großen der 27 Diözesen in Deutschland. Ihr Gebiet umfasst Baden und Hohenzollern.

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