Fahrer rettet Schüler aus brennendem Bus
Hamburg - Die schnelle Reaktion eines Busfahrers hat 78 Schüler aus Schleswig-Holstein vor einer möglichen Katastrophe bewahrt. Der Reisebus der Gruppe hatte Montagfrüh auf der A7 südlich von Hamburg Feuer gefangen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte ein technischer Defekt den Brand im Motorraum verursacht, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Die Schüler der achten Jahrgangsstufe einer Schule in Itzehoe waren nach Angaben der Feuerwehr mit sechs Betreuern auf einer Klassenfahrt nach England.
Der Busfahrer hatte laut Polizei einen seltsamen Geruch wahrgenommen und war sofort auf die Raststätte Harburger Berge gefahren. Dem Sender NDR 1 Niedersachsen schilderte er, wie er den Bus zum Stehen brachte. Er habe dann gerufen, alle sollten schnell raus, sagte der Busfahrer. Er sei ins Heck des doppelstöckigen Busses gelaufen und habe an der Treppe geholfen, die Jugendlichen rauszubringen. Die Kinder seien aufgeregt gewesen, hätten nach der Aufforderung aber schnell reagiert. Kurz darauf brach das Feuer im Innenraum aus.
Wie Fernsehbilder zeigten, brannte das Fahrzeug nahezu vollständig aus - es stand nur wenige Meter neben einer Tankstelle auf der Autobahnraststätte. Einsatzkräfte löschten den qualmenden Motorraum mit Löschschaum. Als sich die Feuerwehrleute später ins Innere wagen konnten, hatte die Hitze des Feuers die Scheiben des Busses zerstört. Vereinzelt trugen Feuerwehrleute auch Reisekoffer aus dem Laderaum.
Die Bilder des ausgebrannten Wracks erinnern an ein Unglück vor etwa sechs Jahren: Bei dem bisher schwersten Busbrand in Niedersachsen waren im November 2008 bei Hannover 20 Menschen auf einer Kaffeefahrt gestorben. Ursache für das Flammeninferno war damals ein Kurzschluss im Kabelbaum, der die Bordküche mit Strom versorgte. Das Feuer breitete sich über die Bordtoilette aus, als ein Fahrgast die WC-Tür öffnete, ergriff eine Feuerwalze in Sekundenschnelle den Bus.
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