Explosion der "Deepwater Horizon": BP wusste von schlechtem Zement

Sehenden Auges ins Unglück: Schon vor der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" haben Tests auf Probleme mit dem Zement hingewiesen. Aber niemand zog Konsequenzen.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Am 20. April explodierte die "Deepwater Horizon"
dpa Am 20. April explodierte die "Deepwater Horizon"

WASHINGTON - Sehenden Auges ins Unglück: Schon vor der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" haben Tests auf Probleme mit dem Zement hingewiesen. Aber niemand zog Konsequenzen.

Verhängnisvolle Schlamperei: Eine instabile Zementmischung hat möglicherweise die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mitverursacht. Vor der Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon haben Tests offenbar auf Probleme mit dem Zement hingewiesen, der im April zum Abdichten der Ölquelle im Golf von Mexiko verwendet wurde. Aber weder BP, der Betreiber der Plattform, noch der Zement-Lieferant Halliburton zogen Konsequenzen. Das hat eine von Präsident Barack Obama eingesetzte Kommission festgestellt, die untersucht, wie es zu der Katastrophe kommen konnte.

Das von BP beauftragte Unternehmen Halliburton räumte zudem ein, die Zusammensetzung des Zements, der vor der Explosion der Deepwater Horizon zum Abdichten der Quelle in das Bohrloch gepumpt worden war, sei in letzter Minute noch geändert worden. Dieser Mix sei nicht mehr auf seine Stabilität hin getestet worden.

Nach der Explosion am 20. April und dem Untergang der Plattform zwei Tage später waren fast fünf Millionen Barrel Öl ins Wasser gelaufen - die schwerste Ölpest in der Geschichte der USA. Elf Arbeiter kamen dabei ums Leben. Ein undichter Zementmix, durch den Öl und Gas einsickern konnten, gilt als eine der Ursachen für das Unglück.

Wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben des Kommissionsvorsitzenden Fred Bartlit hervorgeht, zeigten gleich drei von Halliburton durchgeführte Tests, einer davon nur sieben Tage vor der Explosion, dass der Zement nicht stabil war.

Die Mischung war am 19. und 20. April in das Bohrloch gepumpt worden. Nach der Explosion entstand ein Leck an der Leitung, das erst am 15. Juli zunächst provisorisch verschlossen werden konnte. Im September gelang es dem britischen Ölkonzern dann, die Quelle dauerhaft zu verschließen. Die Kommission will im Dezember ihren kompletten Untersuchungsbericht vorlegen.

Quelle: sueddeutsche.de

BP wusste von schlechtem Zement

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.