Europas Fahnder versetzen Banden einen Schlag: 1027 Festnahmen

Lange hatte die Polizei in ganz Europa die Mammut-Aktion gegen das organisierte Verbrechen vorbereitet. Am 15.
von  dpa

 Lange hatte die Polizei in ganz Europa die Mammut-Aktion gegen das organisierte Verbrechen vorbereitet. Am 15. September war es dann soweit. "Operation Archimedes" hatte begonnen. Mehr als 20 000 Polizisten aus 34 Ländern schlugen zu. Mit Erfolg: 1027 Verdächtige wurden festgenommen.

Den Haag - Das teilte die europäische Polizeibehörde Europol jetzt in Den Haag mit. Menschenhandel, Betrug, Drogen- und Waffenhandel sind die Verbrechen, in die sie verwickelt sein sollen.

"Operation Archimedes" dauerte acht Tage lang und war den Angaben zufolge die größte internationale Aktion gegen das organisierte Verbrechen in der Geschichte Europas. Die Fahnder griffen zu an See- und Flughäfen, Grenzübergängen und an einschlägigen Orten in Großstädten. Es waren Plätze, so erläuterte Europol, die schon früher als Treffpunkte oder Tatorte aufgetaucht waren. Die Fahnder tauchten zu mehr als 300 Einsätzen an 260 Orten auf, teilte Europol mit.

Die Zahlen zeigen das Ausmaß der Aktion. Zusätzlich zu den Festnahmen wurden auch 600 Kilogramm Kokain und 200 Kilogramm Heroin beschlagnahmt, mehr als eine Tonne Cannabis, Luxus-Autos und etwa eine Million Euro Bargeld. Der schönste Erfolg für die Fahnder aber war die Befreiung von 30 rumänischen Jungen aus den Händen von Menschenhändlern.

Von einem "Meilenstein" in der Geschichte der europäischen Polizei spricht dann auch Rob Wainwright, Direktor von Europol. "Das Ergebnis - mit über 1000 Verhaftungen in ganz Europa - ist eine Warnung auch an die schlimmsten Verbrecherbanden, dass die internationalen Justizbehörden entschlossen sind, ihre illegalen Aktivitäten zu bekämpfen", erklärte der Behördenchef.

Europol in Den Haag hatte die Einsätze rund um die Uhr koordiniert und begleitet. Nicht nur europäische Länder beteiligten sich an der "Operation Archimedes", sondern auch die USA, Kolumbien und sogar Australien. Die enge internationale Zusammenarbeit ist entscheidend für den Kampf gerade gegen das organisierte Verbrechen, das international operiert.

Das stellte auch die deutsche Gewerkschaft der Polizei (GdP) heraus, als sie den Fahndern gratulierte. "Der Fahndungserfolg zeigt, dass die Antwort auf international operierende Verbrecherbanden nicht Abschottung und Wiedereinführung von Grenzen, sondern polizeiliche Kooperation heißt", erklärte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow. "Die deutschen Landeskriminalämter und die Bundespolizei haben einen wesentlichen Anteil daran, dass die Zusammenarbeit nicht nur in Europa, sondern weit darüber hinaus gelungen ist."

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