Etwa 140 Tote: Cholera-Fälle in Haiti

PORT-AU-PRINCE/BERLIN - 138 Tote in 48 Stunden, 1526 Krankheitsfälle: Neun Monate nach den verheerenden Erdbeben in Haiti wird der Inselstaat von einer schweren Cholera-Epidemie bedroht. Grund dafür ist verseuchtes Wasser.
In Haiti droht eine schwere Cholera-Epidemie durch verseuchtes Wasser. Mindestens 138 Menschen sind bereits an der Durchfallerkrankung gestorben. Imogen Wall, eine UN-Sprecherin in Haiti, sagte dem US-Nachrichtensender CNN, das Gesundheitsministerium habe sie darüber informiert, dass es sich um Cholera handle. Es gebe momentan mindestens 1526 Krankheitsfälle. Eine offizielle Bestätigung der Regierung gab es zunächst nicht.
Betroffen von der gefährlichen Erkrankung ist laut Vereinten Nationen vor allem das Gebiet Artibonite, nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, die im Januar von einem Erdbeben schwer zerstört wurde. Bei der Erdbebenkatastrophe in dem Karibik-Land starben mehr als 220 000 Menschen, etwa 1,5 Millionen wurden obdachlos.
„Wir haben eine Situation, die sich sehr schnell entwickelt. In gerade mal 48 Stunden haben wir bereits 138 bestätigte Tote“, sagte Wall zu CNN. Die Cholera sei sehr gefährlich und für Haiti eigentlich untypisch. Eine Epidemie habe es in dem Land seit Jahrzehnten nicht gegeben.
dpa