Erstmals Ebola-Verdachtsfall in Ghana

Die schwere Ebola-Epidemie in Westafrika könnte jetzt auch Ghana erreicht haben. Ein US-Bürger mit Symptomen der Krankheit liege in einer Privatklinik in der Hauptstadt Accra in Quarantäne und werde untersucht, zitierte die BBC eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums.
von  dpa

Accra -Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Ruhe zu bewahren.

Die Krankheit war im März zunächst in Guinea aufgetreten und hatte sich schnell nach Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Bis Anfang Juli sind über 460 Menschen an dem Virus gestorben. Es handelt sich um den bisher weltweit schlimmsten Ausbruch.

Erstmals war die Seuche 1976 im Kongo festgestellt worden. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft das Virus tödlich.

Der Patient in Ghana soll in den vergangenen Wochen Guinea und Sierra Leone besucht haben. Die Mitarbeiter der Klinik wurden ebenfalls unter Quarantäne gestellt.

Die Inkubationszeit bei Ebola - also der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit - beträgt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zwei Tage bis drei Wochen. Plötzlich setzen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwächegefühl und Halsschmerzen ein. Später gehen Nieren- und Leberfunktion zurück. Es können schwere innere Blutungen auftreten.

Erst in der vergangenen Woche hatten elf Gesundheitsminister aus der Region und zahlreiche internationale Experten nach einem Krisentreffen in Accra eine neue Strategie im Kampf gegen das Virus verabschiedet. Vor allem sollte damit verhindert werden, dass sich Ebola in weitere Länder ausbreitet.

Seinen Ursprung hat der Erreger im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt zu erkrankten Tieren infizieren, unter anderem Affen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Blut und andere Körperflüssigkeiten.

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