Erst war es kalt – jetzt wird’s eklig

Rekord-Minusgrade in der Nacht. In Polen erfrieren 30 Menschen. Die Verkehrslage entspannt sich. Ab Montag Schneeregen
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Schneefahrbahnen auch in München
dpa Schneefahrbahnen auch in München

HAMBURG - Rekord-Minusgrade in der Nacht. In Polen erfrieren 30 Menschen. Die Verkehrslage entspannt sich. Ab Montag Schneeregen

Unter Minus 20 Grad in der Nacht auf Freitag – so kalt war es in Deutschland Anfang Dezember schon seit Jahrzehnten nicht mehr, sagen Wetterexperten. Doch die erste Welle des Winterchaos’ scheint überstanden. Die Autobahnen sind schneefrei, die Züge fahren wieder und auch auf den Flughäfen normalisiert sich die Lage.

Für einen 62-Jährigen in Querfurt in Sachsen-Anhalt kam trotzdem jede Hilfe zu spät: Der Mann wurde Donnerstagnacht im Schnee aufgefunden – da war er bereits tot. Da der Leichnam keine äußeren Verletzungen aufwies geht die Polizei davon aus, dass der Mann erfroren ist.

Auch in Tschechien kostete die kalte Witterung zwei Menschen das Leben. In Polen ist die Zahl der Erfrorenen auf 30 gestiegen – die meisten waren obdachlos oder betrunken.

Auf der Bahnstrecke zwischen München und Berlin ist auch am Wochenende noch mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen. Bahnkunden können bis Montag ihre Tickets kostenlos zurückgeben. Am Flughafen in München hoben die Maschinen am Freitag wieder planmäßig ab. Auch am Schnee geplagten Flughafen London Gatwick konnte nach zwei Tagen Stillstand der Betrieb wieder anlaufen.

Auch wenn der Verkehr in Deutschland wieder rollt, könnte in den nächsten Tagen und Wochen ein ganz anderes Problem auf uns zukommen. Die Blutkonserven werden knapp. Das befürchtet das Rote Kreuz in Berlin. Bei schwierigen Wetterverhältnissen wird etwa 10 Prozent weniger Blut gespendet.

Andere europäische Länder haben noch heftiger mit dem plötzlichen Wintereinbruch zu kämpfen: In Venedig steht das Wasser auf dem Markusplatz 70 Zentimeter hoch. Die Hälfte der Stadt ist überflutet – das ist der höchste Wasserstand zu dieser Jahreszeit.

In der Balkanregion wurde wegen Überflutungen der Notstand ausgerufen. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Besonders der Grenzfluss zwischen Bosnien, Herzegowina und Serbien, Drina, trat über die Ufer und überschwemmte große Flächen. Zwischen Serbien und Montenegro rissen die Fluten des Flusses Lim eine Brücke auf einer Hauptstraße bei Brodarevo, rund 200 Kilometer südwestlich von Belgrad weg.

Am Wochenende werden sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt einpendeln. Ab Montag könnte es dann richtig eklig werden. Regen und Schneeregen könnten in Bayern die weiße schneedecke in ein Matschfeld verwandeln. Auf den Straßen ist dann mit überfrierender Nässen zu rechnen. jo

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