Ermittlungsverfahren gegen Vater des Amokläufers eingeleitet

Nach dem Amoklauf von Winnenden ist gegen den Vater des 17-jährigen Täters ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden. Unterdessen haben in Winnenden Schüler der Albertville-Realschule erstmals wieder an einem freiwilligen Unterricht teilgenommen.
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WINNENDEN - Nach dem Amoklauf von Winnenden ist gegen den Vater des 17-jährigen Täters ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden. Unterdessen haben in Winnenden Schüler der Albertville-Realschule erstmals wieder an einem freiwilligen Unterricht teilgenommen.

Dies teilte eine Polizeisprecherin in Waiblingen mit. Der Vater hatte 4600 Schuss Munition zu Hause gelagert und die großkalibrige Tatwaffe vorschriftswidrig im Schlafzimmer aufbewahrt - und nicht im Tresor wie seine anderen 14 Waffen.

Tim habe die ungesicherte Tatwaffe aus dem Schlafzimmer seines Vaters entwendet, der Mitglied in einem Schützenverein ist. Zudem soll der Vater dem Bericht zufolge seinem Sohn bereits im Alter von zehn Jahren das Schießen beigebracht haben. Dies verstoße ebenfalls gegen das Waffengesetz.

Freiwilliger Unterricht nach Amoklauf

Unterdessen haben fünf Tage nach dem Amoklauf in Winnenden Schüler der Albertville-Realschule erstmals wieder an einem freiwilligen Unterricht teilgenommen. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche wurden am Montag mit Bussen in sechs Gemeindehallen der Umgebung gebracht. Ihre Lehrer boten dort zusammen mit Pädagogen benachbarter Schulen und Psychologen eine Betreuung an. Ob das beschädigte Gebäude der Realschule je wieder bezogen wird, sei unklar, sagte der stellvertretende Leiters des Staatlichen Schulamts in Backnang, Wulf Bonitz.

Weitere Beerdigungen

Am Montag soll auch eine weitere Schülerin beerdigt werden. Bereits am Samstag war ein 16-jähriges Mädchen beigesetzt worden. An diesem Dienstag werden eine Schülerin und zwei Lehrerinnen zu Grabe getragen. Zu den Beerdigungen der Pädagoginnen wird auch Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) als Trauergast erwartet. Vier Verletzte liegen noch in Krankenhäusern, darunter zwei Schülerinnen und zwei Polizeibeamte, die bei dem Einsatz in Wendlingen verletzt worden waren. Alle sind außer Lebensgefahr.

Jugendliche trafen sich an Albertville-Schule zum Softairschießen

Wenige Tage nach dem Amoklauf von Winnenden ist es in der Nähe des Tatorts zu einem laut Polizei „unglaublichen“ Vorfall gekommen. Drei 14-Jährige aus einer Gemeinde des Rems-Murr-Kreises hätten sich am Sonntag an der Albertville-Realschule getroffen und seien danach einige Kilometer entfernt zum Softairschießen gegangen, teilte die Polizei am Montag mit.

Als die Beamten nach einem Hinweis dazukamen, flüchteten zwei der polizeibekannten Jugendlichen. Der Dritte führte eine Softairpistole und mehrere hundert Stück Kügelchenmunition mit sich. Offensichtlich handele es sich bei der Pistole um ein „Spielzeug“, für das keine Erlaubnis nötig sei. (rh/dpa/ap)

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