Ermittlungen nach Mädchenmord laufen auf Hochtouren
Nach dem Mord an der kleinen Lena in Emden laufen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter auf Hochtouren. Eine Polizeisprecherin wollte am Freitagabend zunächst nicht sagen, ob die Ermittler einen neuen Tatverdächtigen im Visier haben.
Emden - "Dazu werden wir keine Angaben machen", sagte Polizeisprecherin Angelika Grüter. Sie ließ auch offen, ob am Wochenende mit weiteren Aktionen der Ermittler zu rechnen sei. Am Freitag war der bisher Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck sagte, der 17 Jahre alte Berufsschüler aus Emden sei durch neue Fakten als Täter ausgeschlossen worden.
Welche Erkenntnisse den Verdacht entkräfteten, dazu wollten aber weder Polizei noch Staatsanwaltschaft Stellung nehmen. Polizeisprecherin Grüter sagte auf die Frage, ob der Abgleich der DNA-Spuren vom Tatort dafür ausschlaggebend gewesen sei: "Das kann die Polizei weder bestätigen noch dementieren." Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" hatte berichtet, dass der Vergleich von Tatortspuren mit der DNA des bisher Beschuldigten keine Übereinstimmung gebracht habe.
Nach der Freilassung des Verdächtigen geht die Polizei nun auch gegen die Urheber von Lynchaufrufen im Internet vor. Gegen einen 18-Jährigen aus Ostfriesland wurde deswegen ein Verfahren eingeleitet, sagte Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck am Freitagabend in der NDR-Fernsehsendung "Hallo Niedersachsen". Der junge Mann habe Hetzparolen im Netz gegen den zu Unrecht Verdächtigten veröffentlicht.
Die Festnahme des 17-Jährigen war über das soziale Netzwerk Facebook schnell verbreitet worden. Danach waren Hassparolen im Internet aufgetaucht, eine aufgebrachte Menschenmenge war vor die Polizeistation in Emden gezogen.
Die elfjährige Lena war am Samstag vor einer Woche tot in einem Parkhaus in Emden entdeckt worden.