Ermittlungen nach Bus-Tragödie auf A4

Die Ursache eines der schlimmsten Busunglücke in Deutschland mit inzwischen elf Toten ist weiter unklar. Gutachter sollen nun die Wracks untersuchen. Ermittelt wird auch wegen menschlichen Versagens.
dpa |
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Dresden - Nach dem schwersten Busunglück seit Jahren in Deutschland konzentrieren sich die Behörden auf die Suche nach der Ursache. Am Unfallort gesicherte Spuren sowie Zeugenaussagen werden dokumentiert, im Laufe der Woche sollen Experten mit der Untersuchung der Wracks und Überreste der beteiligten Fahrzeuge beginnen. Parallel dazu laufen die Ermittlungen gegen den Fahrer des polnischen Reisebusses, der Samstagnacht auf einen Reisebus aus der Ukraine aufgefahren war. Unterdessen stieg die Zahl der Todesopfer auf elf. Auch der letzte der neun Insassen des Kleinbusses erlag nach Angaben der Polizei am Montag seinen schweren Verletzungen.

Acht Tote sind bereits zweifelsfrei identifiziert. Dabei handelt es sich um drei Frauen im Alter von 38, 49 und 75 Jahren sowie fünf 32, 36, 38, 39 und 56 Jahre alte Männer aus Polen. Darunter sind auch eine Frau und ein Mann aus dem polnischen Reisebus, dessen Auffahrunfall die Katastrophe ausgelöst hatte. Der Doppeldecker war erst auf einen Reisebus aus der Ukraine geprallt und dann über die Autobahn geschleudert worden. Das Fahrzeug hatte die Leitplanken durchbrochen, war im Gegenverkehr in den Kleinbus gerast, eine Böschung hinuntergestürzt und hatte sich überschlagen.

69 Fahrgäste wurden mit Brüchen, Schürfwunden oder Prellungen in Krankenhäuser gebracht, darunter vier Verletzte aus dem ukrainischen Bus. Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Sven Morlok (FDP) sprach in Schreiben an die Präsidenten Polens und der Ukraine im Namen des Freistaats das Beileid aus. Zugleich versicherte er allen Verunglückten, deren Angehörigen und Hinterbliebenen seine Anteilnahme und wünschte den Verletzten baldige Genesung.

Die beschlagnahmten Fahrzeuge sollen nun von Fachleuten überprüft werden. "Es geht darum, technische Mängel festzustellen und auszuschließen", sagte der Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, Lorenz Haase. Anhand der zu dokumentierenden Spuren vom Unfallort und Zeugenaussagen würden Brems- und Lenkverhalten sowie Geschwindigkeit berechnet. Darüber hinaus wird weiter gegen den polnischen Busfahrer ermittelt - wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft geht weiter davon aus, dass der 44-Jährige übermüdet am Steuer saß.

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