Ermittlungen gegen Jugendamt
Nach dem Tod der kleinen Chantal an einer Überdosis Methadon hat die Hamburger Staatsanwaltschaft am Dienstag das Jugendamt in Wilhelmsburg sowie die Räume des Betreuungsvereins durchsucht.
Hamburg - Zudem seien Ermittlungen wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorgepflicht gegen die Behörde und den freien Träger, den Verein Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen, aufgenommen worden, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Die Ermittlungen richteten sich aber noch gegen "bislang unbekannte Mitarbeiter". Der Fall Chantal sollte am späten Dienstagabend auch Thema im Familienausschuss der Bürgerschaft sein.
Die Beamten stellten bei der Durchsuchung, über die zunächst das "Hamburger Abendblatt" (Mittwoch) berichtet hatte, 14 Akten sicher. Dabei geht es um Chantal, ihre Pflegeeltern und deren Enkelkind - das auch Pflegekind war. "Wir haben uns Kopien gezogen, damit das Jugendamt mit den Akten weiterarbeiten kann", sagte Möllers.
Chantal war am 16. Januar im Stadtteil Wilhelmsburg an einer Vergiftung mit der Heroin-Ersatzdroge Methadon gestorben. Sie lebte bei Pflegeeltern, die drogenabhängig und in einem Methadon-Programm waren. Der Pflegevater hatte ein langes Register von Strafen für Raub, Diebstahl und Drogendelikte, das Bild.de veröffentlichte.
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