Erhebliche psychische Belastung für Pflegende
Berlin - 32 Prozent der rund 1000 befragten pflegenden Angehörigen habe angegeben, die Belastung habe bei ihnen vorübergehend zu Depressionen geführt. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forsa für die Private Pflegeberatung "Compass", die der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag) vorliegt. Bei Menschen, die demenzkranke Angehörige betreuen, klagten 40 Prozent über depressive Phasen.
60 Prozent engagieren sich, weil sie sich der pflegebedürftigen Person gegenüber verpflichtet fühlen, so die Studie weiter. Neun Prozent gäben finanzielle Gründe an, da Alternativen wie professionelle Pflege zu teuer seien. Jeder dritte pflegende Angehörige sorgt der Studie zufolge für einen Patienten mit Demenz-Diagnose. 46 Prozent der Befragten sorgen für die eigenen Eltern, 15 Prozent für Vater oder Mutter des Partners. Jeder zweite beklagt körperliche Belastungen.
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50 Prozent der pflegenden Angehörigen fühlten sich schlecht oder weniger gut über vorhandene Entlastungsangebote informiert. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), sagte der "Passauer Neuen Presse", es sei sehr wichtig, pflegende Angehörige so gut wie möglich zu unterstützen und zu entlasten. Mit dem geplanten neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff sollten Demenzkranke überhaupt erstmals voll von der Systematik der Pflegeversicherung erfasst werden. Am kommenden Mittwoch will das Kabinett das zweite Pflegestärkungsgesetz verabschieden.
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