„Er war ein reizender, netter Mann“

Felix Felzmann erinnert sich an seine Begegnung mit Clown Popow – und wie er seine berühmte Mütze bekam.
von  Ruth Schormann
Hutsammler Felix Felzmann (3.v.l.) mit Clown Popow bei der Hutübergabe nach seiner letzten Vorstellung in Augsburg.
Hutsammler Felix Felzmann (3.v.l.) mit Clown Popow bei der Hutübergabe nach seiner letzten Vorstellung in Augsburg. © Daniel von Loeper

Erschrocken sei er, als er vom Tod des berühmten Clown Popow erfahren hat, sagt der Münchner Felix Felzmann. Der 76-Jährige ist nicht nur begeisterter Hutsammler (AZ berichtete), er ist auch großer Zirkus-Fan, „als kleiner Bub schon gewesen“ und heute immer noch. Das wichtigste an einem Zirkus seien für ihn die Clowns. Als Kind wollte er selbst einer werden – entschied sich dann aber doch lieber für eine Karriere als Kaufmann.

Einmal, als Clown Popow mit dem Moskauer Zirkus in Augsburg gastierte, hat Felzmann den russischen Star-Artisten um seine berühmte Mütze im Schachbrettmuster gebeten.

Nachfertigung der Mütze aus dem gleichen Stoff

„Ich brauche die ja“, habe der Clown gesagt, erinnert sich der Münchner schmunzelnd. Wenn er sie haben möchte, soll er genau den gleichen Stoff wieder besorgen, habe er Felzmann aufgetragen.

Der ging daraufhin zu Stoffe Kübler und ergatterte sogar einen ganzen Ballen des schwarzweißen Lurex-Gewebes. „Damit bin ich wieder nach Augsburg gefahren und seine Artisten-Kollegen hatten schon Wetten abgeschlossen, dass ich das nicht schaffe. Da hat er Augen gemacht!“, erzählt der Hutsammler. Die berühmte Mütze hat der Münchner immer noch, inklusive einer Zeichnung von Oleg Popow, die ihm der Clown sogar signiert hat.

Auch beim Circus Krone in München hängen die Flaggen auf Halbmast

„Er war ein reizender, netter Mann“, sagt Felzmann leise. Gerne würde er diesem letzten ganz großen Clown, der mit seiner berühmten Mütze auch jongliert hat, die letzte Ehre erweisen.

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