Er tötete, weil seine Frau Christin werden wollte

Der Prozess um den Doppelmord von Lüneburg ist zu Ende: Der 32-jährige Jeside, der die Mutter seiner drei Kinder und deren Freundin mit einem Messer erstochen hat, muss lebenslang ins Gefängnis.
Lüneburg - Die grausame Tat in Lüneburg im Januar dieses Jahres sorgt bundesweit für Schlagzeilen: Insgesamt 39 Mal sticht Zihad K. mit einem Küchenmesser zu und tötet seine Ehefrau und deren Freundin. Der Grund: Seine Frau wollte zum Christentum konvertieren. Gestern ist der Jeside dafür vom Landgericht Lüneburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der 32-Jährige hatte bereits zu Prozessbeginn im Frühjahr die Tat gestanden. Er hatte in einer vom Anwalt verlesenen Erklärung geschrieben, im Januar seine Ehefrau und deren Freundin erstochen zu haben. Sie hätten Jesiden als Teufelsanbeter und Gottlose bezeichnet, auch hätten sie ihm die Kinder nehmen wollen.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann mordete, weil ihn seine 32 Jahre alte Frau verlassen und Christin werden wollte. Die Freundin machte er für den Schritt seiner Frau mitverantwortlich. Sie war Mitglied einer evangelischen Freikirche. Richter Thomas Wolter sagte bei der Urteilsverkündung, der Mann habe in seiner Familie über Jahre eine Atmosphäre der Angst geschaffen.
Der Verteidiger des 32-Jährigen hatte hingegen auf Totschlag plädiert. Der Angeklagte habe im Affekt zugestochen. Religiöse Motive sah er nicht.
Das Gericht stellte gestern auch eine besondere Schwere der Schuld fest. Eine Freilassung schon nach 15 Jahren ist damit nur im Ausnahmefall möglich.
In seinem Schlusswort sagte der 32-Jährige: „Es tut mir leid, ich wollte das nicht.“