Entdeckte Leiche ist vermisster 17-Jähriger

Der erste Tote in den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs und der Nebenhäuser ist identifiziert. Es handelt sich um einen Bäckerlehrling, der vermisst gemeldet war. Die Spürhunde haben erneut angeschlagen.
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Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs
dpa Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs

Der erste Tote in den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs und der Nebenhäuser ist identifiziert. Es handelt sich um einen Bäckerlehrling, der vermisst gemeldet war. Die Spürhunde haben erneut angeschlagen.

Bei dem ersten aus den Stadtarchiv-Trümmern in Köln geborgenen Toten handelt es sich um den 17-jährigen Bäckerlehrling, der seit dem Einsturz der Häuser am Dienstag als vermisst galt. Einsatzkräfte bargen seine Leiche am frühen Sonntagmorgen. Der Jugendliche sei anhand seiner Fingerabdrücke zweifelsfrei identifiziert worden, sagte Kriminaldirektor Tobias Clauer am Sonntag.

Dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge sei der junge Mann durch die herabfallenden Trümmer sofort getötet worden. Nach dem zweiten Vermissten, einem 24 Jahre alten Designstudenten, werde weiterhin fieberhaft gesucht. Nach Angaben von Feuerwehrdirektor Stephan Neuhoff wird die Leiche im Bereich der sogenannten Schlitzwand vermutet. Die Spürhunde haben am Sonntagmittag auf dem Trümmerfeld nach der Bergung des ersten Opfers erneut angeschlagen. Das sagte Kriminaldirektor Tobias Clauer. Daraus dürften aber keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Beim ersten Opfer hätten die Hunde an einer anderen als der Fundstelle angeschlagen, erklärte Feuerwehrdirektor Stephan Neuhoff. Die Gerüche zögen durch schmale Lücken durch das dichte Trümmerfeld, daher die Verschiebung. Die beiden jungen Männer hatten in Dachgeschosswohnungen eines ebenfalls eingestürzten Wohnhauses gewohnt. Sie waren seit dem Unglück verschwunden. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass noch mehr Menschen verschüttet wurden. Es lägen keine weiteren Vermisstenmeldungen vor, sagte Clauer. Der 17-Jährige habe wahrscheinlich geschlafen, als das Haus einstürzte. Der Auszubildende hatte zuvor die ganze Nacht in der Bäckerei gearbeitet und am Morgen den Betrieb verlassen.

Ermittlungen gegen Unbekannt

Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben ihres Sprechers die Ermittlungen ausgeweitet. Sie ermittelt nach Angaben eines Sprechers nun auch wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Vor allem die Kölner Verkehrsbetriebe stehen in der Kritik. Das Magazin «Der Spiegel» berichtete am Samstag vorab, Experten hätten bereits vor fünf Jahren die Arbeiten beim Kölner U-Bahn-Bau bemängelt.

Das vierstöckige Kölner Stadtarchiv war am Dienstag eingestürzt. Große Teile zweier benachbarter Häuser wurden mitgerissen. Als Ursache des Unglücks wird der Bau einer U-Bahn nahe der Häuserzeile vermutet. (dpa/AP/nz)

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