Elite-Prof tötet Freund mit 70 Messerstichen
Evanston - Es ist das Doppelleben eines angesehenen Elite-Professors, das derzeit die USA schockiert: Der Mikrobiologe Wyndham Lathem (46), erfolgreich und beliebt an der Northwestern University of Illinois, ist offensichtlich auch ein Mörder. Zusammen mit einem Universitätsmitarbeiter aus England soll er seinen Lebenspartner (26) brutal umgebracht haben. Und zwar mit 70 Messerstichen – der Kopf war nahezu abgetrennt.
Wie die "New York Times“ berichtet, hatte der Professor schon länger dunkle sexuelle Fantasien: Demnach wollte er jemanden umbringen und danach sich selbst.
Im Netz lernt er schließlich Andrew Warren (56) kennen. Ebenfalls Mitarbeiter an einer Universität, ebenfalls mit Mord-Fantasien. Im Internet chatten und planen die beiden, den Lebenspartner von Lathem zu töten. Der Professor zahlt seinem Komplizen von der englischen Oxford University sogar den Flug nach Chicago. Während der 26-jährige Lebensgefährte – ein Friseur – in einem Luxushotel in Chicago schläft, schleichen sich die beiden an sein Bett. Lathem sticht mit einem 15 Zentimeter langen Messer auf den Mann ein. Immer wieder.
Sein Helfer soll die Tat filmen – was er aber nicht tut. Dafür hält er dem Opfer den Mund zu, schlägt ihm eine Lampe an den Kopf und sticht mit zwei Küchenmessern auf den Mann ein. Dessen letzte Worte laut Staatsanwaltschaft: "Wyndham, was tust du?“ Die beiden Täter verwerfen schließlich den Plan, sich selbst zu töten. Warum, das müssen die Ermittler noch klären. Nach einer Stunde und einer frischen Dusche flüchten sie in Richtung Westküste. Das Perfide: Im Namen des Opfers geben sie unterwegs noch zwei Geldspenden in einem Ärztehaus (5610 Dollar) und in einer Bücherei in Wisconsin (1000 Dollar) ab.
Danach rufen sie beim Wächter des Wohnkomplexes an, wo die Leiche liegt, und weisen auf den toten Körper hin. Die Polizei schreibt die beiden sofort zur Fahndung aus – erst acht Tage nach der Flucht stellen sich die beiden selbst in Kalifornien.
Die Kollegen des Elite-Professors sind geschockt – und wollen nicht glauben, was er getan haben soll. Eine Kollegin schrieb laut "Chicago Sun-Times“: "Was auch immer passiert ist, stellt nur einen Tag in Wyndhams Leben dar und kann nicht den Menschen auslöschen, der er an jedem anderen Tag war.“
Das sieht der Richter anders. Auch die wissenschaftlichen Erfolge des Verdächtigen interessieren ihn nicht, wie er deutlich macht: "Einige der besten der Welt, richtig? Das hat hiermit allerdings nichts zu tun.“
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