Elefant kommt zu Artgenossen in den Safari-Park

Für Elefantenkuh "Baby" sind nach ihrer tödlichen Attacke auf einen Spaziergänger die Tage als Zirkustier gezählt. Der nordrhein-westfälische Safaripark Stukenbrock hat das 34 Jahre alte Tier aufgenommen.
von  dpa
Der Deutsche Tierschutzbund fordert, dass Wildtiere in Zirkussen grundsätzlich verboten werden.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert, dass Wildtiere in Zirkussen grundsätzlich verboten werden. © Petra Schramek

Buchen - Die verhaltensauffällige Elefantenkuh sei am Sonntag in Begleitung ihres bisherigen Besitzers in Schloß Holte-Stukenbrock nahe Bielefeld angekommen, sagte eine Sprecherin des Safariparks am Montag. Sie habe die Nacht sehr gut überstanden und bereits Kontakt zu drei weiteren Elefantendamen aufgenommen, die ebenfalls im Safaripark lebten. Man sei sehr zuversichtlich, dass sich die Elefantin in diese Gruppe integrieren werde.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert, dass Wildtiere in Zirkussen grundsätzlich verboten werden. Er will dazu eine Kampagne starten, um den Druck auf die Politik zu erhöhen. Tierschützer kritisieren zu kleine Gehege, ständige Transporte oder die aus ihrer Sicht von Gewalt und Zwang geprägte Dressur. Elefanten, Großkatzen oder Bären fehle es an Bewegung und sozialen Kontakten.

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In eine intakte Herde im Zoo lasse sich ein Elefant wie "Baby" nicht integrieren, sagte der Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart, Thomas Kölpin. Die Herde würde aggressiv sein. Aber die Haltung mit einzelnen anderen Kühen sei möglich. Daher sei die Lösung, die derzeit in Stukenbrock im Raum stehe, für die Elefantenkuh ideal.

Das Tier war am Wochenende in Buchen (Baden-Württemberg) aus seinem Gehege entwischt und hatte einen 65-jährigen Spaziergänger getötet. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Von alleine hätte "Baby" nicht aus dem Zirkuszelt freikommen können, sagte ein Polizeisprecher. Es stelle sich daher die Frage, ob das Tier absichtlich freigelassen wurde oder ob es durch Schlampigkeit entkommen konnte. Die Betreiber entschieden, nach dem Vorfall zunächst keine weiteren Vorstellungen zu geben.

Fraglich bleibt, warum "Baby" in Rage geriet. Die Tierschutzorganisation Peta hatte dem Zirkus in der Vergangenheit mehrfach nichtartgerechte Haltung vorgeworfen. Das Tier habe schon mehrfach Menschen verletzt.

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