Eisschmelze in der Arktis: Jetzt taut's
Auf den ersten Blick wirken die Aufnahmen von Diane Tuft wie atemberaubende, monumentale Eislandschaften. Auf den zweiten Blick sind da Risse, abgetrennte Brocken, geschmolzenes Eis.
Die Natur-Fotografin hat für ihr neues Buch "The Arctic Melt: Images of a disappearing Landscape" (Die arktische Schmelze. Bilder einer verschwindenden Landschaft) das Eis im Arktischen Ozean, die Eisberge in Grönland, Norwegen und Spitzbergen bereist. Dort hat sie die Landschaft kunstvoll festgehalten.
Sie dokumentiert damit den Klimawandel: "Ich hoffe, dass meine Arbeit zeigt, dass der Klimawandel real ist, und dass wir Politik brauchen, die sich um die globale Erwärmung bemüht, bevor es zu spät ist", so Tuft zur Daily Mail.
Fakt ist: Jedes Jahr kurz vor Ende des Winters erreicht das Meereis der Arktis seine größte Ausbreitung. Normalerweise. Doch die Eisdecke war bei einer aktuellen Messung noch nie so klein wie jetzt. Und das ist kein einmaliger Wert: Schon in den beiden vergangenen Jahren gab es Negativrekorde.
Hitzewelle in der Arktis
Weniger Eis und auch dünner als sonst – woran liegt das? Internationale Experten erklären sich die geringe Eis-Ausbreitung mit einem warmen Herbst und Winter in der Arktis. Die Temperaturen waren 2,5 Grad Celsius höher als sonst. Das gleicht in der Arktis einer Hitzewelle.
Der Direktor der Klimabehörde NSIDC, Mark Serreze, ist ratlos: "Ich beobachte das Wetter in der Arktis seit mehr als 35 Jahren und so etwas wie das, was wir in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben, habe ich noch nie gesehen."
Um darauf aufmerksam zu machen, bringt Diane Tuft nun im April ihr Buch heraus. Es beinhaltet laut ihres New Yorker Verlags Assouline mehr als 50 kunstvolle Aufnahmen.
Fünf davon hat Assouline (www.assouline.com) der AZ zur Verfügung gestellt.
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