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Einsamkeit durch Social Distancing: Zeit, umzudenken

Nachrichtenredakteurin Lisa Marie Albrecht über Einsamkeit im Alter.
Lisa Marie Albrecht
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Es ist erschütternd, wie viele Menschen seit Beginn des "Social Distancing" praktisch keinerlei Kontakte mehr haben. Und es sind besonders die älteren, die unter der mangelnden Nähe leiden. Dies muss bei der Abwägung von Präventionsmaßnahmen eine noch größere Rolle spielen - und darf, wie es etwa in vielen Pflegeheimen geschah, nicht zu einer Abschottung Älterer führen.

Dabei sollte man jedoch nicht vergessen: Auch bei fehlenden Sozialkontakten wirkt die Pandemie wie ein Brennglas für eine Entwicklung, die schon lange vorher begonnen hat. Die Zahl derer, die sich im Alter einsam fühlen, steigt seit Jahren. Weil sich traditionelle Familienmodelle auflösen. Weil die Miete besonders in Großstädten die magere Rente auffrisst, sodass soziale Teilhabe zur Geldfrage wird. Und auch, weil es unsere leistungsorientierte Gesellschaft trotz steigender Lebenserwartung bislang nicht schafft, ältere Menschen nicht als Belastung, sondern als Bereicherung wahrzunehmen - und neue Konzepte fehlen, um sie zu integrieren.

Es ist Zeit, hier endlich umzudenken.

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4 Kommentare
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  • eule75 am 13.10.2020 13:04 Uhr / Bewertung:

    Ich finde, dass alte Menschen viel schlimmer daran sind, die allein (ohne Familie oder die sich nicht kümmert) in einer höhergelegenen Wohnung, ohne Balkon, evtl. ohne Lift, leben. Wenn sie pflegebedürftig, aber noch nicht heimbedürftig sind, ist das Pflegepersonal die einzigen Menschen, die sie sehen. Im Heim sind andere Menschen und jederzeit Hilfe da.

  • chgmuc am 13.10.2020 11:27 Uhr / Bewertung:

    Die Strafen für uneinsichtige Corona Leugner sind immer noch nicht hoch genug, den sie gefährden das Leben Anderer!

  • Der Taxler am 12.10.2020 17:27 Uhr / Bewertung:

    Die demografische Entwicklung und die mehrheitlich zerbröselnde 3-Generationenfamilie unter einem Dach ist seit langer Zeit bekannt und definitiv Realität. Auf die Lebenserfahrung der Älteren wird gepfiffen, man hat ja alles im Griff und mit den Kindern genug zu tun. Die oft hyperaktiven Enkel sind teilweise nicht betreubar, man müsste den Alten sogar auch noch die aktuellen Apps erklären.
    Der Zug ist abgefahren, einmal im Monat Alibibesuch und wieder 4 Wochen Ruhe.

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