Einreise aus Ebola-Ländern verweigert
Ottawa/München - Diese Maßnahme sei nötig, um die kanadischen Bürger zu schützen, teilte die Regierung in Ottawa am Freitag mit. In Kanada ist bislang kein Ebola-Fall bekannt. Vor einigen Tagen hatte Australien seine Grenzen für Menschen aus den Ebola-Gebieten geschlossen. In Deutschland gibt es solche Maßnahmen nicht.
UN-Ebolakoordinator David Navarro hatte zuvor einige Staaten für ihre Quarantäneregeln bei der Rückkehr von Ärzten und Krankenschwestern kritisiert. "Wir möchten nicht, dass sie sich in ihrer Heimat nach der Rückkehr nicht willkommen fühlen." In den USA war vergangene Woche eine Krankenschwester direkt nach ihrer Rückkehr aus Sierra Leone unter ihrer Ansicht nach sehr harschen Bedingungen isoliert worden. Sie zeigt keine Symptome, und bisher konnte bei ihr in mehreren Tests keine Infektion festgestellt werden.
In Westafrika sehen die UN vermehrt Fortschritte im Kampf gegen die Seuche. Aktuelle Zahlen deuteten beispielsweise auf weniger Neuinfektionen in Liberia hin, hatte UN-Ebolakoordinator Navarro am Freitag in New York gesagt. Man sei zudem auf einem guten Weg, wie geplant bis Anfang Dezember 70 Prozent aller Erkrankten zu behandeln. Von der geforderten Milliarde Dollar an Hilfsgeldern seien 50 Prozent bereits zugesagt, hieß es weiter. "Aber es ist noch ein weiter Weg, bis wir sagen können, dass wir den Ausbruch der Krankheit unter Kontrolle oder gar überstanden haben."
Ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen, der sich in Sierra Leone mit Ebola angesteckt hat, wurde in ein Militärkrankenhaus in der Nähe von Paris ausgeflogen. Das teilte das französische Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Es sei der zweite Patient, der in Frankreich wegen Ebola behandelt werde, hieß es weiter. Das Ministerium machte keine Angaben zur Identität des Patienten, der auf Bitten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Land gebracht wurde.
In Deutschland bereitet sich die Bundeswehr verstärkt auf ihren Hilfseinsatz in den Ebola-Gebieten vor. In München trainieren Soldaten in einem mobilen Speziallabor den Ernstfall. Im Labor können sie innerhalb von vier Stunden testen, ob ein Patient an Ebola oder Malaria erkrankt ist. "Das ist die am höchsten entwickelte Einrichtung, die es im Moment gibt - und die gibt es nur hier", erklärte Oberfeldarzt Roman Wölfel vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.
Die Soldaten unterstützen damit die Hilfsorganisationen vor Ort, die keine eigenen Testlabore haben. Wann es tatsächlich los geht und wohin der Einsatz der Experten geht, ist noch unklar. "Die Logistik aber ist bereits durchgeplant", sagt Wölfel. "Wir können innerhalb von 48 Stunden abflugbereit sein."
Nach den Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Zahl der Ebola-Fälle in Westafrika auf mehr als 13 500 gestiegen - fast 5000 Menschen seien durch das Virus gestorben.
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