Ein guter Tag zum Aufhören
Wussten Sie, dass die längste Zigarre der Welt fast 82 Meter maß, oder dass ein Orang-Utan auf Entzug geschickt werden musste? Ein ABC
A wie Aufhören: Das klappt am besten als Paar. Aber: Partner müssen sich dabei auf einiges einstellen – von schlechter Laune bis Frust über mehr Kilos. Deswegen empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: In der ersten Zeit des Nichtrauchens nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und dicke (statt giftiger) Luft hinnehmen.
B wie Bundesnichtraucherschutzgesetz: Kurz heißt es: BNichtrSchG. Es legt seit 2007 bundesweit fest, dass weder in Behörden noch im öffentlichen Personenverkehr oder in Bahnhöfen geraucht werden darf. Konkrete Raucherverbote wie in Lokalen ist Länder-Aufgabe.
C wie chronische Folgen: Auf lange Zeit gesehen kann Rauchen zu einer Vielzahl von Krankheiten führen wie: Bronchitis, Asthma, Herzkrankheiten, Herzinfarkt, Angina pectoris (Verengung in der Brust) oder sogar zu Lungenkrebs.
D wie Durchhaltevermögen: Ein Kroate hat einen kuriosen Zigarren-Rekord aufgestellt: Er brauchte für eine Zigarre eine Stunde und 54 Minuten. Keiner pafft langsamer. Er gewann 2014 die Zigarrenweltmeisterschaft. Die gibt’s wirklich.
E wie E-Zigarette: Während beim Rauchen die Inhaltsstoffe verbrannt werden, wird in der E-Zigarette eine Flüssigkeit – das Liquid – bei einer bestimmten Temperatur lediglich verdampft. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Gegner sagen: Auch E-Zigaretten sind gefährlich, Krebsgefahr nicht ausgeschlossen.
F wie Frauen: 15 370 Raucherinnen starben 2013 an Krebserkrankungen, die eindeutig vom Rauchen kamen. Experten sind alarmiert: Das sind deutlich mehr als noch 2005: Damals waren es 11 870 Frauen.
G wie Guiness Buch der Rekorde: Das Rauchen spornt einige zu Höchstleistungen an. Ein Kubaner drehte 2011 die längste Zigarre der Welt: 81,8 Meter lang. H wie Handzeichen: Mit drei Gesten will das Raucher-Land schlechthin, China, Qualmern das Rauchverbot einbläuen. Ausgerechnet Schulkinder sollen Qualmer zurechtweisen. In den vergangenen Monaten wurden den Kindern drei Anti-Rauch-Zeichen eingetrichtert.
I wie Inhaltsstoffe: In nur einer Zigarette stecken 4800 Stoffe – wie etwa Nikotin – und 250 Gifte. 90 der Bestandteile (unter anderem Arsen, Blei, Cadmium, Benzol oder Nitrosamine) sind nachgewiesen krebserregend.
J wie Jugendliche: Laut aktuellen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fangen immer weniger junge Menschen das Rauchen an. 9,7 Prozent gaben bei einer Umfrage an, zu qualmen. Bleibt nur offen, wie viele Teenager bei den Angaben geschummelt haben.
K wie Kettenraucher: Einer der bekanntesten unter ihnen ist sicher Friedhelm Adolfs. Er dampfte seine Bude so dermaßen voll, dass ihm nach 40 Jahren fristlos gekündigt wurde.
L wie Lungenkrebs: Das ist die häufigste Krebsart, die Rauchen verursacht. Aber bei Weitem nicht die einzige: Auch am Kehlkopf, Mund und in der Luftröhre kann durchs Qualmen Krebs entstehen.
M wie Marlboro: Keine Zigaretten-Marke ist so beliebt in Deutschland wie die in der rot-weißen Schachtel.
N wie nikotinsüchtiges Tier: Der indonesische Orang-Utan Tori war so abhängig von Zigaretten, dass er aus dem Zoo flog und auf eine einsame Insel zum Entzug geschickt wurde. Besucher hatten dem Tier immer Glimmstängel zugesteckt.
O wie Österreich: Unseren Nachbarn blüht ebenfalls ein Rauchverbot in Lokalen: 2018 soll ein generelles Verbot umgesetzt werden. Das passt den Wirten gar nicht. Der Gastronomieverband kündigte bereits eine Klage vor dem Verfassungsgericht an, um das Gesetz noch zu verhindern.
P wie Passivrauchen: Es ist genauso gefährlich wie selbst zu qualmen. Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum sterben in Deutschland jährlich 770 Nichtraucher an einem durch Passivrauch bedingten Schlaganfall.
Q wie Qualm vom Nachbarn: Die einen rauchen wie ein Schlot, den anderen stinkt das zum Himmel: Weil der Rauch vom Balkon nach oben zog, hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass Raucher dazu verpflichtet werden können, nur noch zu bestimmten Zeiten auf dem Balkon zu rauchen. Das geht, wenn es eine wesentliche Beeinträchtigung ist.
R wie Rauchverbot in Lokalen: Seit 1. August 2010 gilt dies in Bayern in strikter Form. In Gaststätten, Bars, Diskotheken und Co. darf nicht mehr geraucht werden. Das gilt auch für Festzelte. Es gibt unterschiedliche Regelungen – vom absoluten Rauchverbot in Nordrhein-Westfalen bis hin zu Ausnahme-Regelungen wie in Schleswig-Holstein: Dort darf man auf Festen rauchen, wenn sie maximal 21 Tage dauern.
S wie Schwangerschafts-Rauchen: Obwohl die Risiken für das Ungeborene bekannt sind, können offenbar viele Schwangere nicht aufs Rauchen verzichten: Jährlich werden 75 000 Babys geboren, deren Mütter geraucht haben. Nikotin führt dazu, dass der Fötus nicht genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Das kann ein geringes Geburtsgewicht, aber auch Lernschwierigkeiten und Hyperaktivität zur Folge haben.
T wie Tabaksteuer: Die spült Deutschland ordentlich Geld in die Kassen. Laut dem Deutschen Zigarettenverband ist sie nach der Mineralölsteuer die Verbrauchersteuer, die am meisten einbringt. 2014 waren es 12,2 Milliarden Steuereinnahmen nur für Zigaretten.
U wie Urteil: Eine Rekordsumme von 23,6 Milliarden Dollar hat eine Witwe in den USA kassiert, weil ihr Mann an Lungenkrebs gestorben war. Sie verklagte den Tabakkonzern Reynolds. Der Grund: zu wenig Infos über die Risiken.
V wie Vareniclin: So heißt ein Wirkstoff, etwa im Medikament Champix, der bei der Entwöhnung helfen sollen. Doch die Pille hat gefährliche Nebenwirkungen und damit auch immer wieder Schlagzeilen gemacht. Seit März steht in der Packungsbeilage auch: Warnung vor Krampfanfällen und Vorsicht bei Wechselwirkungen mit Alkohol.
W wie Warnhinweise: Seit 2004 muss auf Zigarettenschachteln auf die Gefahr des Rauchens hingewiesen werden. Drauf stehen muss in jedem Fall: „Rauchen ist tödlich“, „Rauchen kann tödlich sein“ oder „Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.“ Für die Rückseite gibt’s 14 verschiedene Hinweise.
X wie Tag X: Diesen Tag nehmen sich viele Raucher vor: Endlich Nichtraucher werden. Im Netz gibt es zahlreiche Tipps, wie man sich darauf vorbereiten kann – etwa seine Motivation schwarz auf weiß festzuhalten und sie immer wieder durchzulesen.
Y wie Youtube: Loch im Hals, abgestorbene Gliedmaßen, Frau mit Roboterstimme. Mit solch einem Schock-Video hat die US-Seuchenschutzbehörde versucht, Menschen vom Rauchen abzuschrecken. Angeklickt wurde es jedenfalls millionenfach.
Z wie Zoll: Laut dem deutschen Zoll darf man grundsätzlich aus jedem EU-Mitgliedstaat Zigaretten ohne Zollformalitäten mitbringen – jedoch nur für den eigenen Gebrauch. Es gilt daher folgende Mengen-Richtlinie für Zigaretten: 800 Stück dürfen pro Person aus dem EU-Ausland eingeführt werden.