Eigener Schweinegrippe-Impfstoff für Soldaten

Soldaten der Bundeswehr, die in den Auslandseinsatz gehen, erhalten einen anderen Impfstoff als der Rest der Bevölkerung. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut ist über den Alleingang verwundert.
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Ob mit oder ohne Konservierungsstoff: Impfen wird empfohlen
dpa Ob mit oder ohne Konservierungsstoff: Impfen wird empfohlen

Soldaten der Bundeswehr, die in den Auslandseinsatz gehen, erhalten einen anderen Impfstoff als der Rest der Bevölkerung. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut ist über den Alleingang verwundert.

Die Bundeswehr hat für ihre Soldaten einen eigenen Impfstoff gegen Schweinegrippe ohne die bisher bekannten umstrittenen Zusatzstoffe bestellt. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Montag in Berlin einen entsprechenden Bericht der Zeitung «Westfalen- Blatt» (Montag/Bielefeld). Zuerst sollen die Soldaten geimpft werden, die im Auslandseinsatz sind oder sich darauf vorbereiten.

Die Zeitung schreibt, anders als das Serum, das der Zivilbevölkerung als Schutz gegen die Infektionskrankheit geimpft werden solle, enthalte der Impfstoff für die Soldaten weder umstrittene Zusatzstoffe noch quecksilberhaltige Konservierungsmittel. Bei dem Impfstoff handele es sich um das Serum Celvapan des Pharma-Herstellers Baxter, das erst am 6. Oktober von der EU zugelassen worden sei.

Schnelle Impfung für Auslandseinsatz

Die Bundeswehr müsse vor allem zum Schutz der Soldaten im Auslandseinsatz sowie ihrer Angehörigen schnell und unabhängig impfen können, um Risiken zu minimieren, sagte Thomas Raabe, der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Es könnten nicht alle Soldaten auf einmal geimpft werden, sagte Raabe am Montag in Berlin. Wichtig sei, dass die Soldaten, die im Ausland eingesetzt werden oder sich auf einen Einsatz vorbereiten, möglichst schnell geimpft würden. Derzeit sind insgesamt 7200 Soldaten im Auslandseinsatz. Insgesamt hat die Bundeswehr 250.000 Kräfte.

Verwunderung am RKI

Einige Ärzte hatten vor angeblich unkalkulierbaren Nebenwirkungen bei den von der EU zugelassenen Impfstoffen Pandemrix vom britischen Pharmakonzern Glaxo-Smith-Kline und Focetria vom Schweizer Pharmaunternehmen Novartis gewarnt. Studien über einen Vergleich der Nebenwirkungen gibt es nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts jedoch nicht.

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, sagte der Zeitung, die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin habe den «Alleingang der Bundeswehr» mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Der Verband der Kinder- und Jugendärzte fordert für Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren ebenfalls ein Serum ohne Verstärkerzusätze. (dpa/nz)

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