EHEC: Ägyptische Bockshornkleesamen unter Verdacht
Parma/Stockholm - Zu diesem Schluss kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Parma in einer gemeinsamen Analyse mit dem Europäischen Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm.
Danach scheint es eine Verbindung zwischen einer ägyptischen Samenlieferung von 2009 zu dem EHEC-Ausbruch in Frankreich zu geben, während ein Export von Bockshornkleesamen im Jahr 2010 nach Deutschland dort eine Rolle gespielt haben könnte.
Ägyptische Bockshornkleesamen seien somit in die EHEC-Ausbrüche in beiden Ländern verwickelt, halten die europäischen Behörden fest. Allerdings gebe es noch viel Unsicherheit, ob das wirklich die gemeinsame Ursache aller EHEC-Erkrankungen sei.
Weitere Analysen seien notwendig - dringend dabei vor allem auch eine Untersuchung, auf welchen Wegen die ägyptischen Lieferungen in Deutschland und Europa verteilt worden seien. So sei ein Teil der ägyptischen Samen über ein britisches Unternehmen nach Frankreich gelangt.
Sprossensamen, die in Frankreich mehrere EHEC-Fälle ausgelöst haben sollen, kamen nach Pariser Regierungsangaben aus England. Im Raum Bordeaux waren zehn Menschen erkrankt, nachdem sie Sprossen aus Bockshornklee, Senf und Rucola gegessen haben.
Die beiden Behörden halten ausdrücklich fest, dass Bockshornkleesamen oft in einer Samenmischung auf den Markt kommen, was eine Kontaminierung beim Umverpacken nicht ausschließe.
Zu den dringenden Ratschlägen der Experten an die Verbraucher gehört, dass sie keine Sprossen für den eigenen Konsum ziehen und Sprossen auch erst nach einem ausführlichen Kochen verzehren sollten.