Ebola: So fliegt das Virus von Afrika in alle Welt

In den USA ist weltweit erstmals ein Ebola-Fall außerhalb Afrikas diagnostiziert worden. Der Patient war vor rund zehn Tagen aus Liberia (Westafrika) eingereist. Warum dies möglich war.
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Eine Ebola-Patientin wird in Monrovia (Liberia) in ein Krankenhaus gebracht.
dpa Eine Ebola-Patientin wird in Monrovia (Liberia) in ein Krankenhaus gebracht.

Washington - Mit dem Ebola-Virus infizierte Menschen können zumindest in der Anfangsphase der Krankheit jederzeit in Westafrika an Bord eines Flugzeugs gehen und nach Europa oder in die USA reisen. Der Grund dafür ist, dass sie in den ersten Tagen nach der Ansteckung keine Symptome aufweisen. Selbst bei digitalen Kontroll-Fiebermessungen an Flughäfen könnte die Krankheit erst erkannt werden, wenn sie bereits ausgebrochen ist. Mit anderen Worten: Das Ebola-Virus kann von Afrika aus in alle Teile der Welt fliegen.

Allerdings kann es durch die effizienten Gesundheitssysteme entwickelter Staaten auch vergleichsweise schnell isoliert und wirksam bekämpft werden. Zudem ist die Gefahr einer Ansteckung von Fluggästen nach Einschätzung des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) "sehr gering". Jedenfalls solange der oder die Infizierte sich noch in der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen befindet. Dann besteht nach bisherigen Erkenntnissen keine Ansteckungsgefahr.

Lesen Sie hier: Ebola in den USA - Erster Erkrankter in Texas

Um zu verhindern, dass Ebola-Patienten Flugreisen antreten, werden Passagiere in den betroffenen Ländern auf Fieber und eventuelle andere Symptome überprüft. Beim begründeten Verdacht auf Ebola wird die Mitnahme verweigert. Wie sich im Fall des in den USA an Ebola erkrankten Mannes aus Liberia zeigt, ist dies aber keine Garantie dafür, dass das Virus nicht in andere Länder gebracht wird.

Lesen Sie hier: Ebola - das macht die Krankheit so gefährlich

Der Flugverkehr von und nach den Hauptstädten der Ebola-Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone ist seit Wochen erheblich eingeschränkt, da fast alle Gesellschaften diese Verbindungen ausgesetzt haben. Nach Monrovia, der Hauptstadt des am stärksten von der Ebola-Epidemie betroffenen Liberia, fliegt allerdings noch zwei Mal wöchentlich die belgische Gesellschaft Brussels Airlines. Sie ist mit der Lufthansa und vielen anderen Fluggesellschaften in der Star Alliance verbunden, darunter auch der amerikanischen United.

Von Monrovia aus kann man also über das Drehkreuz Brüssel mit Star-Alliance-Partnern in die USA oder nach Deutschland fliegen, auch wenn man das - zunächst noch unerkannte - Ebola-Virus in sich trägt.

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