Ebola-Krisensitzung einigt sich auf Strategie

Die Behörden zahlreicher westafrikanischer Staaten wollen die schwere Ebola-Epidemie mit einer länderübergreifenden Strategie und einem umfassenden Maßnahmenpaket bekämpfen.
dpa |
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Accra - Darauf einigten sich afrikanische Gesundheitsminister und internationale Experten am Donnerstagabend nach einer zweitägigen Krisensitzung in Ghana.

"Es ist Zeit für konkrete Aktionen, um das Leiden und die Todesfälle, die Ebola verursacht, zu einem Ende zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu vermeiden", sagte der Afrikadirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Luis Gomes Sambo. Das Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten. Kurze Zeit später wurden in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert. Experten fürchten, dass die Seuche auch andere Länder erreichen könnte.

Zunächst werde die WHO ein "subregionales Kontrollzentrum" in Guinea eröffnen, das als Koordinationsplattform im Kampf gegen die Krankheit dienen soll und mit allen wichtigen Partnern zusammenarbeitet, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sollen ab sofort Politiker, angesehene Gemeindemitglieder und religiöse Anführer in Aufklärungskampagnen eingebunden werden.

Viele Menschen in Westafrika sind verunsichert, weil sie die Seuche nicht kennen. Sie misstrauen den Ärzten und verstecken Familienangehörige mit Ebola-Symptomen in ihren Häusern. Zudem werden weiterhin Beerdigungen durchgeführt, bei denen die Toten noch einmal gewaschen oder umarmt werden. Ebola wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen, so dass derartige Zeremonien ein großes Risiko darstellen. Experten sehen Aufklärung als eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Virus einzudämmen.

Auch die Entsendung von weiterem qualifizierten Personal, der Austausch mit Ländern, die in der Vergangenheit Ebola-Ausbrüche verzeichnet hatten, die aktive Suche nach Erkrankten sowie ihren Kontaktpersonen und die Bereitstellung von mehr Geld seitens der Regierungen sind Teil der Strategie. Zudem müsse die Forschung vorangetrieben werden, hieß es. Bisher gibt es für Ebola weder eine Impfung noch ein Medikament.

Es handelt sich um den ersten bekannten Ebola-Ausbruch in Westafrika. Bisher trat die Seuche vor allem im Osten und im Zentrum des Kontinents auf. In drei Monaten hat die Krankheit in den drei Ländern über 460 Menschenleben gefordert.

Nie zuvor war eine solche schwere Ebola-Epidemie in Afrika bekannt geworden - nicht nur mit Blick auf die Zahl der Patienten, sondern auch auf die geografische Verbreitung. Symptome sind unter anderem Fieber und innere und äußere Blutungen. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft Ebola tödlich.

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