Duisburger Zoo trauert um erschossenen Orang-Utan

Nach dem tödlichen Schuss auf einen ausgerissenen Orang-Utan zeigt sich der Duisburger Zoo geschockt, verteidigt aber auch seine Entscheidung.
dpa |
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Duisburg - "Die Narkose des Affen war keine Alternative", sagte Zoo-Direktor Achim Winkler nach dem Tod von Menschenaffe Nieas am Vortag. Bis das Mittel gewirkt hätte, hätte der 26 Jahre alte Zucht-Orang-Utan einen Zaun überwinden und auf die Straße rennen können, sagte er.

Der Affe sei nach dem Fehler eines Pflegers durch einen falsch gesicherten Schieber aus seinem Gehege entkommen und mit dem Orang-Utan-Männchen Bayu in einem anderen Trakt in Streit geraten. Panikartig habe Nieas die Flucht durch ein Oberlicht ergriffen. Als das Männchen danach versucht habe, über den Außenzaun zu klettern, wurde es von einem Zoo-Mitarbeiter erschossen. Bayu sei in seinem Gehege geblieben und betäubt worden.

Seine Mitarbeiter seien erschüttert, sagte Winkler. "Nieas ist als kleiner Wurm zu uns gekommen und war daher schon ein Familienmitglied." Folgen für den Pfleger werde der Fall nicht haben: "Die Konsequenz ist, dass er geschockt ist bis zu seinem Lebensende."

Der Deutsche Tierschutzbund kritisierte die Zoo-Haltung der Orang-Utans: "Grundsätzlich ist es anzuzweifeln, ob Primaten wie Menschenaffen in Tiergärten überhaupt artgerecht zu halten sind", sagte der Sprecher Marius Tünte. Den sozial und kognitiv sehr hoch entwickelten Tieren sei in Gefangenschaft kaum gerecht zu werden, nicht selten führe das Leben im Gehege zu Neurosen und Hospitalismus. "Ethisch ist es nicht mehr vertretbar, unsere nahen Verwandten zum Zweck der Zurschaustellung zu instrumentalisieren", sagt Tünte.

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