Duisburger Bombenattrappe: Neuer Verdächtiger und Geständnis

Überraschende Wende im Fall der Duisburger Bombenattrappe: Einem Polizisten, der nicht im Dienst ist, fällt ein verdächtiger Mann auf. Dann kommt ein Geständnis.
dpa |
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Das Einkaufszentrum FORUM auf der Königstrasse in der Duisburger Innenstadt.
Christoph Reichwein/dpa Das Einkaufszentrum FORUM auf der Königstrasse in der Duisburger Innenstadt.

Duisburg - Im Fall der Bombenattrappe in einem Duisburger Einkaufszentrum gibt es einen zweiten Verdächtigen. Der am Donnerstag festgenommene Mann habe gestanden, die Attrappe unter einer Sitzbank in dem Zentrum platziert zu haben.

Es handele sich um einen 55-Jährigen, teilte die Polizei Duisburg am Freitag mit. Ein Richter erließ Haftbefehl. Gegen den Tatverdächtigen werde wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und Vortäuschen einer Straftat ermittelt. Ob der 55-Jährige mit einem in den Niederlanden festgenommenen 31-Jährigen in Verbindung steht, ist noch offen.

Der Mann war am Donnerstag auf einer Straße in Duisburg einem Polizisten in seiner Freizeit aufgefallen. Seine Kleidung und sein Erscheinungsbild habe dem Tatverdächtigen geähnelt, der die Bombenattrappe deponiert haben soll. Als Verstärkung eingetroffen war, sprachen Polizisten den in einem Hauseingang sitzenden Mann an. Weil er nicht reagierte, brachten sie den 55-Jährigen zu Boden und nahmen ihn fest. Als die Beamten ihm den Grund ihres Einschreitens erklärten, habe er eingeräumt, die Bombenattrappe platziert zu haben. Die Beamten brachten ihn zur Wache. "In seiner Vernehmung wiederholte er seine Angaben", hieß es.

Ob eine Verbindung zu dem in den Niederlanden festgenommenen 31-jährigen Mann bestehe, werde noch ermittelt. Gegen diesen liegt bereits seit Dienstag ein EU-Haftbefehl wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte gefährliche Körperverletzung sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz vor - allesamt Delikte, die der Mann auf seiner Flucht begangen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Duisburg werde auf dieser Grundlage weiterhin die Auslieferung des Beschuldigten aus den Niederlanden betreiben, hieß es.

Die Bombenattrappe hatte am Montagabend in Duisburg für einen Großeinsatz von Polizei und Sprengstoffexperten gesorgt. Der 31-Jährige hatte mit seinem Auto von Duisburg aus die Flucht ergriffen, als die Polizei ihn bei ihrer Fahndung nach möglichen Tätern kontrollieren wollte. Niederländische Polizisten nahmen ihn nach einer Verfolgungsjagd bis in die Nähe von Amsterdam fest.

Der Mann befindet sich mittlerweile in Auslieferungshaft. Ein Richter muss nun innerhalb von 60 Tagen entscheiden, ob der 31-Jährige an die deutsche Justiz überstellt wird, wie die niederländische Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend mitteilte.

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