Droht die Evakuierung von ganz Bangkok?

Die Flut in Thailand setzt immer größere Teile der Hauptstadt Bangkok unter Wasser. Nach Angaben der Behörden sind jetzt alle 50 Bezirke Bangkoks von Überschwemmungen bedroht.
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Die Situation für das überflutete Bangkok wird immer dramatischer.
dpa/ AP 22 Die Situation für das überflutete Bangkok wird immer dramatischer.
Bis jetzt ist vor allem der nördliche Teil Bangkoks betroffen. Hier: der zweitgrößte Flughafen Bangkoks.
dpa 22 Bis jetzt ist vor allem der nördliche Teil Bangkoks betroffen. Hier: der zweitgrößte Flughafen Bangkoks.
An Flugverkehr ist nicht mehr zu denken.
dpa 22 An Flugverkehr ist nicht mehr zu denken.
Mit Hilfe von Booten schaffen Flüchtlinge das Wichtigste aus der überfluteten Stadt.
AP 22 Mit Hilfe von Booten schaffen Flüchtlinge das Wichtigste aus der überfluteten Stadt.
An Fortbewegung mit Kraftfahrzeugen ist nicht mehr zu denken.
AP 22 An Fortbewegung mit Kraftfahrzeugen ist nicht mehr zu denken.
Diese beiden versuchen sich mit einem improvisierten Floß zu retten.
AP 22 Diese beiden versuchen sich mit einem improvisierten Floß zu retten.
Waten durch schon fast hüfthohe Fluten.
dpa 22 Waten durch schon fast hüfthohe Fluten.
Auch Lebensmittel sind fast nur noch per Boot zu erreichen.
AP 22 Auch Lebensmittel sind fast nur noch per Boot zu erreichen.
Das Hochwasser bedroht die Energieversorgung, hier: wartet ein Tankstellenbesitzer auf Rettung.
AP 22 Das Hochwasser bedroht die Energieversorgung, hier: wartet ein Tankstellenbesitzer auf Rettung.
Erschöpft warten Bewohner Bangkoks auf die Evakuierung.
dpa 22 Erschöpft warten Bewohner Bangkoks auf die Evakuierung.
Verzweifelte versuchen, die Wassermassen aufzuhalten.
AP 22 Verzweifelte versuchen, die Wassermassen aufzuhalten.
Der Roller des Vaters als letzter Rettungsanker.
AP 22 Der Roller des Vaters als letzter Rettungsanker.
Ganze Wohngebiete sind komplett überflutet.
AP 22 Ganze Wohngebiete sind komplett überflutet.
Warten auf Rettung.
AP 22 Warten auf Rettung.
Ein junger Mann rettet seinen Hund.
AP 22 Ein junger Mann rettet seinen Hund.
Ein anderer Bewohner bringt seine Familie in Sicherheit.
dpa 22 Ein anderer Bewohner bringt seine Familie in Sicherheit.
Ein überfluteter Supermarkt in Bangkok.
dpa 22 Ein überfluteter Supermarkt in Bangkok.
Mit dem Roller bringt eine Mutter ihr Kind in Sicherheit.
dpa 22 Mit dem Roller bringt eine Mutter ihr Kind in Sicherheit.
Ein buddhistischer Mönch watet durch eine überflutete Straße.
dpa 22 Ein buddhistischer Mönch watet durch eine überflutete Straße.
Auch Militärtrucks werden eingesetzt, um Menschen in Sicherheit zu bringen.
dpa 22 Auch Militärtrucks werden eingesetzt, um Menschen in Sicherheit zu bringen.
Sandsäcke müssen als Brücke dienen.
dpa 22 Sandsäcke müssen als Brücke dienen.
Ein kleines Mädchen trägt eine Schwimmweste.
dpa 22 Ein kleines Mädchen trägt eine Schwimmweste.

Die Flut in Thailand setzt immer größere Teile der Hauptstadt Bangkok unter Wasser. Nach Angaben der Behörden sind jetzt alle 50 Bezirke Bangkoks  von Überschwemmungen bedroht. 

Bangkok  – Für die Fluten vor Bangkok gibt es kaum noch ein Halten. Regierungschefin Yingluck Shinawatra bezeichnete die Lage am Donnerstag als kritisch. Es müsse mehr Wasser durch die Stadtkanäle geleitet werden, um den Druck auf Schutzwälle im Norden der Stadt zu verringern. Am bereits geschlossenen Inlandsflughafen Don Muang brachen unterdessen zwei weitere Flutdämme und im Bezirk Sai Mai stiegen die Pegel in zwei Kanälen in kürzester Zeit um 20 Zentimeter.

Der Gouverneur richtete einen dringenden Fluchtappell an die Bewohner des Bezirks. Zehntausende Menschen verließen die Stadt. An den Busbahnhöfen herrschte Hochbetrieb. Auf den Ausfallstraßen lief der Verkehr zäh, aber flüssig, berichteten Autofahrer.

Das Auswärtige Amt riet von nichtdringenden Reisen nach Bangkok und Zentralthailand ab. Der Deutschen Botschaft zufolge seien die Menschen in der Innenstadt Bangkoks aber noch sicher. „Bisher gibt es keine konkrete Gefahr“, sagte Botschafter Rolf Schulze der Deutschen Presse-Agentur. Eine Evakuierung von Landsleuten sei nicht nötig. „Im Augenblick ist der Internationale Flughafen offen und die Regierung wird weiterhin alles tun, damit dies so bleibt“, so Schulze.

Die Situation für Bangkok wird allerdings immer dramatischer, da am Wochenende zwei Ereignisse zusammentreffen: Wassermassen aus Zentralthailand fließt Richtung Süden, während Hochwasser im Golf von Thailand gegen die Strömung nach Norden drängt. Das führt dazu, dass nicht so viel Wasser abfließen kann, wie in die Stadt strömt. Der Leiter des Hydrographischen Instituts der Marine, Nirut Hongprasit, sagte für Samstagabend einen Hochwasserstand von 2,65 Meter für den Fluss Chao Phraya voraus. Die Flutbarrieren sind aber nur 2,50 Meter hoch. Somit würden die 13 flussnahen Bezirke mit Zehntausenden Einwohnern weitgehend überschwemmt werden.

Das Verteidigungsministerium stellte 50 000 Soldaten mit 1000 Booten und 1000 Lastwagen bereit, um bei Evakuierungen in der Millionenstadt zu helfen. 100 Schulen wurden zu Notunterkünften erklärt und sollten Platz für 10 000 Menschen bieten. An den Busbahnhöfen in Bangkok versuchten vor allem Einheimische, Busse in die Provinzen zu erreichen. Es wurden 1000 zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt, ein Drittel mehr als üblich, sagte der Direktor der staatlichen Transport Company, Wuthichart Kalayannamit. „Es gab Riesenandrang. Die meisten Leute hatten keine Reservierungen.“

Die Regierung erklärte angesichts der Hochwasserlage die Tage von Donnerstag bis Montag für arbeitsfrei. Etliche Firmen blieben geschlossen. Viele Einwohner haben sich für das lange Wochenende nach Pattaya zurückgezogen, die Hotels sind praktisch ausgebucht. Auf den hoch gelegenen Ausfallstraßen war der Verkehr behindert, weil etliche dort Menschen ihre Wagen auf dem Seitenstreifen geparkt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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