Drittes Entführungs-Opfer aus Klinik entlassen

Mit Michelle Knight ist am Freitag das dritte der befreiten Kidnapping-Opfer von Cleveland aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie sei in guter Verfassung, erklärte die Klinik im US-Staat Ohio in sozialen Netzwerken.
dpa |
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Washington - Die mittlerweile 32-jährige Frau war zehn Jahre in der Hand ihres Peinigers gewesen. Ihre Aussagen, nach denen er sie mehrfach gewaltsam zur Abtreibung gezwungen haben soll, könnten dem mutmaßlichen Täter Ariel Castro das Leben kosten. Der Staatsanwalt erwägt die Todesstrafe.

Knight war zusammen mit ihren Leidensgenossinnen Amanda Berry, Gina DeJesus sowie einem in der Gefangenschaft geborenen sechs Jahre alten Mädchen am Montag befreit worden. Während die anderen Opfer bereits am Mittwoch zu ihren Familien zurückgekehrt waren, musste Knight in psychologischer Behandlung bleiben. Wo sie sich nach ihrer Entlassung aufhielt, blieb zunächst unbekannt.

Castro habe ihre Schwangerschaften durch Hiebe in den Bauch und Nahrungsentzug gewaltsam abgebrochen, erklärte Knight den Ermittlern nach Medienberichten. Außerdem habe ihr Peiniger sie gezwungen, Berry bei der Entbindung ihrer Tochter zu helfen. Ein DNA-Test bestätigte am Freitag, dass Castro der Vater des Kindes ist, wie die Behörden mitteilten.

Die drei Frauen mussten sich jahrelang der absoluten Kontrolle ihres Entführers beugen. In Castros Haus habe die Polizei Seile und Ketten gefunden, mit denen die Opfer gefesselt worden seien, bestätigte der Polizeichef von Cleveland, Michael McGrath, am Freitag im TV-Sender NBC. Nur sehr selten hätten die Frauen das Haus verlassen und auf den Hof gehen dürfen.

Eine erwachsene Tochter des Angeklagten nutzte ein Interview mit dem TV-Sender CNN zu einer Abrechnung mit ihrem Vater. "Für mich ist er tot", sagte die Frau. Ihr Vater sei "der bösartigste, niederträchtigste, dämonischste Kriminelle". Sie habe ihn immer für einen liebenswürdigen Menschen gehalten und sei nun völlig schockiert. Sie habe niemals ungewöhnliche Vorgänge in ihrem Elternhaus bemerkt, in dem sie zum Zeitpunkt der Entführungen nicht mehr lebte.

Castro gab in einer ersten Vernehmung laut mehreren Medien als Tatmotiv an, dass er "sexsüchtig" sei. Er sei unfähig, seine Triebe zu kontrollieren, berichtete der lokale Kanal WKYC. Seine Angehörigen wandten sich von ihm ab. "Ich bitte die Frauen und die Mädchen um Verzeihung für das Leid, das sie erlitten haben", sagte Castros Mutter unter Tränen einem Reporter.

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