Drei Festnahmen nach Methanol-Todesfällen
Der gepanschte Alkohol, der mehrere Lübecker Schüler auf Türkei-Klassenreise vergiftete, stammte offenbar aus einem Hotel in der türkischen Ferienregion. Dort gab es nun erste Festnahmen.
Nach dem Tod von drei jungen Deutschen in der Türkei, die an einer Methanol-Vergiftung starben, ist der gesuchte Getränkehändler festgenommen worden. Das berichtete der Lübecker Anwalt der Eltern eines der Schüler, Frank-Eckard Brand, am Dienstag unter Berufung auf eine türkische Anwältin.
Der Festgenommene ist demnach der Getränkelieferant des Hotels in Kemer, in dem die Lübecker Schüler nach Aussagen von Mitschülern den tödlichen Schnaps gekauft hatten. Bereits am Montag waren zwei leitende Angestellte des Hotels festgenommen worden, nachdem dort in mehreren Alkoholproben hohe Methanolwerte gefunden worden waren.
Drei Bedienungen wurden vernommen und gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Türkischen Zeitungen berichten, der giftige Alkohol sei nach dem Stand der Ermittlungen von der Firma Germiyan Pazarlama geliefert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 37 chemische Proben nehmen lassen, bei denen mehrfach hohe Methanolwerte festgestellt worden sind.
Sieben erkrankte Schüler
Die beiden jungen Männer waren am Donnerstag auf Wunsch ihrer Angehörigen mit einem Ambulanzflugzeug von Antalya nach Lübeck gebracht worden. Die Jugendlichen gehörten zu einer Schülergruppe des Lübecker Bildungszentrums Mortzfeld, die auf einer Klassenreise in der Türkei waren. Insgesamt waren sieben Schüler erkrankt, nachdem sie von dem angeblich im Hotel gekauften Alkohol getrunken hatten. (dpa)
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