Diese iPhone-App zeigt Drohnen-Tote an
Mit "Metadata+" hat ein Entwickler offenbar Apple ausgetrickst: Die iPhone-App informiert über Opfer von Drohnenangriffen. Frühere Versionen fielen durch.
München - Eine ungewöhnliche App gibt es jetzt im Applestore zum Download fürs iPhone: Ein Programm, das die Opfer von US-Drohnenangriffen auf einer Karte anzeigt. Die Software heißt "Metadata+" und kann gratis heruntergeladen werden. Zuvor war der Enwickler mit anderen Versionen gecheitert - Apple hatte die App mehrmals nicht zugelassen. Wie lange die "Metadata+" jetzt erhältich ist, steht in den Sternen.
Kopf hinter dem Programm ist der Künstler und Entwicker Josh Begley. Er sammelt die Infos zu US-Drohnenangriffen und macht sie dann über die App publik. Es ist nicht das erste Mal, dass Begley damit für Aufsehen sorgt. Seit geraumer Zeit stellt er seine Infos über Drohnenangriffe via Twitter ins Internet. Dort können die Follower dann Begleys Quellen sehen - sie sind verlinkt.
Vermutlich ist die App bei Apple durchs Raster gefallen. Denn Begley ist bereits mit fünf Versionen gescheitert. Denn der iPhone-Hersteller duldet keine anzüglichen oder aufrührerischen Apps in seinem Store. Erst hatte Begley Namen wie "Drones+" verwendet - das hatte Apple anscheinend zu viel politischen Sprengstoff. Mit der nun erhältlichen Version trickste Begley. Er bezeichnete die App als ein "Programm ohne Inhalt" und nannte sie nichtssagend "Metadata+". Siehe da: Apple akzeptierte die Software ohne Murren.
Ist die App auf dem iPhone installiert, zeigt sie die Orte von US-Drohnenangriffen an, bei denen Menschen ums Leben kamen. In einem Newsfeed gibt es nähere Informationen. "Eine US Drohne feuerte Raketen auf ein Auto. Dabei wurden zwei Menschen getötet", heißt es im jüngsten Eintrag vom 26. Januar über einen Angriff in Somalia.
Über "Metadata+"hat bereits der Journalisten Glenn Greenwald berichtet. Er wurde bekannt, als er die Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden über das US-Spähprogramm Prism aufbereitete. Entwickler Begley arbeitete nach eigenen Angaben bereits für renommierte Medien wie die New York Times.
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