Dieb verdient mit Google Earth 100.000 Euro

Die Geografie-Software Google Earth ist ja für alles Mögliche gut. Auch für Diebstähle im großen Stil, dachte sich ein Brite und rückte an, um wertvolles Altmetall von den Dächern historischer Gebäude zu stehlen.
von  Abendzeitung
Google Earth
Google Earth © dpa

Die Geografie-Software Google Earth ist ja für alles Mögliche gut. Auch für Diebstähle im großen Stil, dachte sich ein Brite und rückte an, um wertvolles Altmetall von den Dächern historischer Gebäude zu stehlen.

Ein britischer Gauner hat in den vergangenen Jahren Googles Geografie-Software Google Earth dazu genutzt, um unrechtmäßig an Altmetall im Wert von 100.000 Pfund, umgerechnet rund 108.000 Euro, zu kommen. Das berichtete die britische Tageszeitung «The Independent» am Montag.

Demnach entdeckte der in London lebende Tom Berge, dass man das im Jahr 2005 von Google vorgestellte Geo-Programm Google Earth auch zu anderen Zwecken verwenden kann. Mithilfe der von Google zur Verfügung gestellten Satellitenfotos suchte Berge nach Altmetall auf Dächern historischer Gebäude in London und plünderte anschließend zusammen mit Komplizen das wertvolle Material. Nach eigenen Angaben setze Berge Google Earth erstmals im September 2008 für seine Beutetouren ein. Er suchte auf den Fotos der historischen Gebäude - etwa von Kirchen, Schulen, Krankenhäusern und Museen - nach dunklen Stellen, die auf wertvolles Altmetall wie Blei hindeuteten.

In Polizeikontrolle geraten

Seine Komplizen benutzten Leitern und Kletterseile, um an das Material zu gelangen. Anschließend wurde es mit einem Fahrzeug abtransportiert. Doch bei einem dieser Transporte gerieten die Diebe in eine Polizeikontrolle. Berge und seine Leute gestanden mehr als 30 Taten ein.

Nun wurden die Altmetalldiebe von einem britischen Gericht zu acht Monaten Haft verurteilt - ausgesetzt auf zwei Jahre Bewährung. Für die entstandenen Schäden an den Gebäuden, beispielsweise durch Wind und Regen, müssen die Gauner auch noch aufkommen. Insgesamt seien bei den Einbrüchen Einkünfte von 100.000 Pfund erzielt worden, wie das Gericht feststellte. (nz)

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