Die verrücktesten Giftanschläge der letzten Jahre

Juli 2012 – Ein Bremer hat heimlich Gift in ein Saftgetränk seiner Frau gemischt. Sie liegt daraufhin fast zwei Wochen lang im künstlichen Koma. Der Mann gibt die Tat später zu. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Juni 2012 – Um über die Lebensversicherung an mehrere Millionen Euro zu kommen, soll ein Mann versucht haben, seine Partnerin loswerden. Eine in ihn verliebte Verkäuferin mischt daraufhin erst Kaliumchlorid in den Sekt der 21 Jahre alten Pferdewirtin aus Berlin. Später heuert sie einen Auftragskiller an, der sie erwürgen soll. Das gestand die Frau im April vor dem Landgericht Berlin, wo das Mordkomplott derzeit verhandelt wird.
Mai 2012 – Eine Altenpflegerin soll eine wohlhabende Seniorin in einem Pflegeheim im oberbayerischen Landkreis Miesbach vergiftet haben. Zunächst deutete viel darauf hin, dass die 81-Jährige sich selbst getötet hatte. Doch dann tauchten Zweifel auf. Fast ein Jahr später, Ende März 2013, wird die Altenpflegerin wegen Mordverdachts festgenommen.
März 2012 – Ein Rentner aus dem sächsischen Vogtland hängt mehrere mit Reinigungsmittel vergiftete Osterhasen an einen Strauch im Nachbargarten, damit die Kinder nicht immer seine Süßigkeiten klauen. Das gab der 68-Jährige vor der Polizei zu. Ein naschender Zehnjähriger musste mit Brechreiz ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen den Mann wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
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Februar 2012 – Eine Frau aus München räumt erst das Konto ihrer adeligen Nachbarn leer und vergiftet die beiden dann mit Überdosen eines schweren Betäubungsmittel im Joghurt. Das Paar überlebte. Die Frau bestreitet eine Mordabsicht, sie habe die Nachbarn lediglich eine längere Zeit nicht sehen wollen. Das hat geklappt: Die Frau muss für zehneinhalb Jahre ins Gefängnis.
2009 bis 2012 – Mit Quecksilber-Dämpfen und vergifteter Wurst soll ein 36-Jähriger aus dem baden-württembergischen Forchtenberg versucht haben, seinen Vater heimtückisch zu töten. Zunächst soll er drei Jahre lang das Schwermetall ins Kopfkissen und die Sessellehne des Vaters geträufelt haben. Als dieser Plan nicht aufging, hat er der Anklage zufolge ein Narkotikum in die Wurst gemischt. Der Vater überlebte. Der Prozess läuft noch.
Herbst 2011 – Eine Arzt-Frau aus Bochum ermordet ihren Liebhaber, indem sie ihn erst betäubt, dann vergiftet und schließlich ersticht. Dazu mischte sie Betäubungsmittel in den Kakao des Mannes, setzte ihm dann eine Morphiumspritze und stach schließlich 14 Mal zu. Das Motiv: Ihr Ehemann sollte nicht erfahren, dass ihr gerade geborenes Kind der Sohn ihres Lovers ist. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
April 2011 – Ein Mann aus dem Unterallgäu mischt Abflussreiniger in den Tee seiner pflegebedürftigen Mutter. Die 65-Jährige erleidet schwere Verätzungen und stirbt daran knapp zwei Monate später in einem Krankenhaus. Der Sohn muss lebenslang hinter Gitter.