Die schlimmsten Kollegen - und wie Sie sie loswerden
Kennen Sie auch Leute, die Ihnen so richtig auf den Geist gehen? Die Sie nerven, quälen oder mit arrogantem Auftreten einschüchtern? Sie reden hinter anderer Rücken, brüllen cholerisch durch die Gegend oder haben ständig etwas auszusetzen.
Sie alle haben eines gemein: Keiner fühlt sich in ihrer Gegenwart so richtig wohl. Der Ex-Geheimagent Leo Martin aus München, der zehn Jahre lang für einen großen deutschen Nachrichtendienst tätig war, nennt solche Zeitgenossen knallhart: Gefühlsterroristen.
In seinem neuen Buch "Ich stopp dich! Gefühlsterroristen erkennen und ausschalten" stellt er die sieben Typen solcher Nervensägen – vom Choleriker bis zum Besserwisser – vor. Als früherer Agent im Bereich der organisierten Kriminalität hat er viele Menschen kennengelernt, ihr Verhalten analysiert. Er weiß, wie sie ticken – und welches Verhalten sie austicken lässt.
Das Geheimrezept gegen Gefühlsterroristen? Am besten geht man ihnen aus dem Weg. Das funktioniert aber so gut wie nie – denn sie gibt es überall: am Arbeitsplatz, im Bekanntenkreis oder in der eigenen Familie (ja, auch da). Deswegen sollte man ein paar Verhaltensregeln befolgen, mit denen Nervensägen ausgeschaltet werden können. Die AZ verrät mit dem Buchautor, welche Gefühlsterroristen es gibt und wie man gegen sie ankommt.
Der Choleriker
Seine Attacken: Er ist aggressiv und wütend, schreit herum, schimpft, unterbricht Gespräche. Er befiehlt – und wenn es nicht rund läuft, sind natürlich andere daran schuld. Wer denn sonst?
Die falsche Reaktion: Ihm alles recht machen wollen, ihn beschwichtigen oder sich gar während eines cholerischen Anfalls mit ihm anlegen.
So legen Sie ihm das Handwerk: Zeigen Sie keine Angst, aber auch keine Angriffslust. Besser abwarten, bis der cholerische Anfall vorbei ist. Wenn der Choleriker Ihnen gegenüber beleidigend wird: "Stopp, das lasse ich mir nicht gefallen."
Der Intrigant
Seine Attacken: Er übertreibt, lügt, horcht andere aus und streut Gerüchte.
Die falsche Reaktion: Einwickeln lassen mit "Das war ja nicht so gemeint".
So legen Sie ihm das Handwerk: Grundsätzlich darauf achten, wem man was anvertraut. Nicht abwarten, sondern in die Offensive gehen und den Intriganten zur Rede stellen. Am besten: Sie suchen sich Verbündete gegen den Gerüchte-Streuer.
Der Quassler
Seine Attacken: Er wird laut, quält andere mit ewigen Vorträgen, alles dreht sich nur um ihn und seine überaus interessanten Anekdoten. Gähn.
Die falsche Reaktion: Sie bleiben ewig höflich und fragen auch noch nach.
So legen Sie ihm das Handwerk: Schluss machen mit dem überlangen Gespräch, und zwar so: "Ich muss los." Oder: "Schreiben Sie mir das bitte als E-Mail." Dazu hat der Quassler meist keine Lust.
Der Nörgler
Seine Attacken: Alles ist schlecht. Typischer Satzbeginn: "Ja, aber...". Er will nörgeln und sucht sich Menschen, an denen er herummäkeln kann.
Die falsche Reaktion: Sie versuchen, sich zu verteidigen, obwohl es gar keinen Grund dafür gibt.
So legen Sie ihm das Handwerk: Auf keinen Fall sagen: "Da haben Sie recht" – sonst nimmt es kein Ende. Besser: "Was würden Sie ändern?"
Der Dauergestresste
Seine Attacken: Ein typischer Satz von ihm: "Ich kann nicht, weil ...". Er ist immer in Eile, nimmt sich keine Zeit. Er will leiden und gestresst sein – damit macht er anderen ein schlechtes Gewissen.
Die falsche Reaktion: Wir haben Mitleid, schonen ihn gar mit neuen Aufgaben, er ist ja eh schon so arm dran.
So legen Sie ihm das Handwerk: Ganz klar: Lassen Sie sich nicht für die Situation verantwortlich machen – und auch kein Mitleid aufbringen.
Der Arrogante
Seine Attacken: Er nutzt andere gern aus, redet abfällig über sie. Deren Gefühle? Die sind ihm völlig egal. Er selbst hält sich für etwas Besseres.
Die falsche Reaktion: Wir fühlen uns minderwertig, stellen uns unter ihn und lassen uns einschüchtern.
So legen Sie ihm das Handwerk: Ignorieren ist in diesem Fall das Zauberwort – gar nicht reagieren, weder positiv noch negativ. Zeigen Sie ihm Selbstbewusstsein und machen Sie sich klar: Er meint Sie nicht persönlich.
Der Besserwisser
Seine Attacken: Er hört nicht zu. Und wenn doch, dann hört er nur, was er will. Kritik an ihm? Unmöglich, weil er davon überzeugt ist, dass er alles weiß. Leider hat er tatsächlich großes Allgemeinwissen. Kompromisse? Unmöglich.
Die falsche Reaktion: Wir suchen seine Fehler, streiten um Fachliches – ein endloses Unterfangen.
So legen Sie ihm das Handwerk: Geben Sie ihm recht, dann fühlt er sich als Experte, das Sticheln hört auf. Loben Sie ihn, so wenden Sie Attacken ab.
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