Die Quiz-Demokratie

Die Chefreporterin der AZ über das Erfolgsgeheimnis von Günther Jauch: "Die Sendung war eine Revolution – dann wurde sie kopiert."
Tina Angerer |
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Alle reden über Thomas Gottschalk, den TV-Unterhalter, der, statt abzutreten, lieber experimentieren wollte und nun gnadenlos im Quotenloch versinkt. Sein alter Freund Jauch hat da einiges besser gemacht.

Zwar hat er den Talk im Ersten nicht revolutioniert, hält aber schlauerweise an einem Erfolgsgaranten fest und steht damit beim Hire-and-Fire-Sender RTL für so etwas wie Tradition: 1000 Folgen – und immer noch hat „Wer wird Millionär“ fast sieben Millionen Zuschauer.

Man sagt, die große Familiensendung, das virtuelle Lagerfeuer gebe es nicht mehr, hohe Quoten mache allenfalls ein Aggro-Schreihals wie Bohlen. Doch Jauchs Quiz zeigt, dass die Zuschauer auch das Verlässliche schätzen.

Am Anfang war „WWM“ eine kleine Quizrevolution. Bei Thoelkes „Der große Preis“ gewann der Uniprofessor, der mit Schwerpunkt Heinrich Mann anreiste und dessen Antworten eine Expertenjury für richtig oder falsch befinden musste. Bei Jauch hatte plötzlich auch der Fliesenleger eine Chance, weil er sich beim Angeln und im Kampfsport auskannte. Da gewann die Hausfrau, die Mut zum Zocken und ein Faible für die BeeGees hatte. Jeder kann mitraten, jeder sich reinversetzen.

Inzwischen ist diese Quiz-Demokratie natürlich vielfach kopiert. Jauch kann es aber eben immer noch am besten. Und vielleicht lieben die Leute „Wer wird Millionär“ auch so, weil da weniger geredet wird als in den zahllosen Talkrunden.

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