Die Papstmacher: So funktioniert das Konklave

Berlin – Die Abstimmung im Konklave erfolgt in drei Phasen:
Phase eins, die Vorstufe:
Die päpstlichen Zeremoniäre verteilen je zwei oder drei Stimmzettel an jeden Kardinal. Unter den Papstwählern werden ausgelost: Drei Wahlhelfer, drei Infirmarii (Beauftragte) - sie sammeln die Stimmen von kranken Kardinälen ein, die in dem nahe der Sixtinischen Kapelle gelegenen Gästehaus Domus Santa Marta geblieben sind – und drei Wahlprüfer.
Der ausgegebene Stimmzettel muss rechteckig sein und sollte in der oberen Hälfte die gedruckten Worte „Eligo in Summum Pontificem“ (Ich wähle den höchsten Pontifex) enthalten. Jeder Wähler schreibt in möglichst verstellter Schrift seinen Kandidaten auf den Zettel. Während des Wahlganges selbst dürfen nur die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle sein.
Phase zwei, der Wahlgang:
Jeder Wähler bringt seinen ausgefüllten Stimmzettel – gemäß der Rangfolge der Kardinäle – mit erhobener Hand zum Altar, spricht die Eidesformel (jenen gewählt zu haben, der nach Gottes Willen gewählt werden sollte) und gibt den Wahlzettel in die auf dem Altar stehende Urne. Für kranke Kardinäle, die in der Sixtinischen Kapelle sitzen und nicht zum Altar gehen können, geben die Wahlhelfer die Stimmzettel in die Urne. Die Voten von Kranken aus dem Domus Santa Marta bringen die Infirmarii dabei nach strengem Reglement in einer gesonderten Urne.
Die Wahlzettel in der Urne werden gemischt und gezählt. Wenn die Zahl der Stimmzettel nicht mit der Zahl der Wähler übereinstimmt, beginnt sofort ein neuer Wahlgang; stimmt die Zahl, erfolgt die öffentliche Auszählung. Zuletzt werden die Stimmzettel gelocht und mit einer Schnur verknotet.
Phase drei, der Wahlabschluss:
Das Stimmergebnis wird bekanntgegeben, die Wahlprüfer kontrollieren die Arbeit der Wahlhelfer, sofort nach der Prüfung werden die Wahlzettel – sofern es keine Entscheidung gab - unter Beifügung von Chemikalien verbrannt. Der schwarze Rauch signalisiert der Außenwelt, dass es noch keinen neuen Papst gibt. Ist ein Papst gewählt, wird beim Verbrennen weißer Rauch erzeugt – und die Öffentlichkeit draußen kann erkennen, dass eine Entscheidung gefallen ist.