Die Kanzlerin als Kurvenstar
BERLIN - „Wie eine Königin“, „Oh là là!“, „Darf sich Deutschland damit brüsten?“, „Modischer Coup d’Etat“ und „Die neue Offenheit“: Bundeskanzlerin Angela Merkel gewagtes Dekolletee vom Wochenende hat vor allem die Phantasie der deutschen Medienmacher angeheizt.
Wichtiger als jede K-Frage schien die nach dem Körbchen. Selbst in der seriösen Bundespressekonferenz war das ungewohnt tief ausgeschnittene Kleid ein Thema. „Die Bundeskanzlerin ist ein bisschen erstaunt gewesen“, berichtete Vize-Regierungssprecher Thomas Steg, der eigentlich Fragen zur Bahnreform beantworten wollte – und nicht zum Busen seiner Vorgesetzten.
Nichtsdestotrotz gelang ihm die eine oder andere trocken- tollkühne Formulierung: „Dass dieses Abendkleid, eine Neukomposition, ein Neuarragement aus dem Bestand der Bundeskanzlerin, für eine solche Furore gesorgt hat, lag nicht in ihrer Absicht.“ Er hoffe, dass das norwegische Königshaus ein Nachsehen habe, weil die Abendgarderobe der königlichen Familie nicht so im Mittelpunkt gestanden habe, ergänzte Steg mit einem Augenzwinkern.
Merkel habe „sehr viel Anerkennung“ für ihr Osloer Outfit erfahren. Und sie werde, versprach er, auch bei künftigen Veranstaltungen nach persönlichem Geschmack ihre Abendgarderobe auswählen – „nach Lust und Laune“.
loko
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