Die GPS-Schnüffler
Sie schlagen sich durchs Unterholz, greifen siegessicher in die Mülltonne oder klettern Felswände hoch bei ihrer Suche nach verborgenen „Kostbarkeiten“. Gold oder Perlen finden die modernen Schatzsucher zwar nicht, aber das ist ihnen völlig egal - sie sind Geocacher.
„Geocaching boomt in Deutschland, weltweit gibt es etwa 62 000 Aktive“, sagt „Gartenzwerg“ Sven. Seinen richtigen Namen will hier keiner nennen, denn die Kommunikation rund ums Geocaching läuft via Internet und unter Pseudonymen. Wer losziehen will, kann im Netz inzwischen fast 700 000 weltweit von Geocachern versteckte Schätze in Form von Dosen mit Kleinigkeiten und einem Logbuch finden. Anders als bei der üblichen Schnitzeljagd übernehmen beim Geocaching die Satelliten die Aufgabe von Landkarte oder Kompass. Geografische Koordinaten, die auf speziellen Internetseiten zu finden sind, geben die Lage der Caches an. Den Weg dorthin weist das GPS-Gerät (Global Positioning System). Am Zielpunkt angekommen, muss der Schatz ausfindig gemacht werden.
Und das unauffällig, denn „Muggel“, wie die Unwissenden von den Cachern genannt werden, sollen nichts mitbekommen. Der Schatz, das sind manchmal kleine Filmdosen, in denen nur das Logbuch steckt, in das sich jeder Finder einträgt. Diese Döschen sind mit Klettbändern oder Magneten etwa unter Kleidercontainern, an den Unterläufen von Geländern oder unter kleinen Brücken befestigt. Sie können aber auch im Waldboden verbuddelt sein. Größere Schätze finden sich in Plastikdosen, in denen neben dem Logbuch auch noch kleine Geschenke liegen – nimmt man sich eins raus, tut man Gleichwertiges hinein.
„Es gibt auch Verstecke, zu denen man nur mit voller Klettermontur gelangt oder auch im See mit Bleibeschwerung versenkte Dosen, nach denen man tauchen muss“, erzählt Tobi genannt „Tarozwo“, der das Cachen als „ein bisschen Agent spielen“ bezeichnet. Auch im Raum München oder Nürnberg gibt es hunderte von Caches, die man ansteuern kann. „Der Reiz am Geocaching ist, dass man Technik und draußen unterwegs sein verbinden kann“, sagt der Geschäftsführer der Deutschen Wanderjugend, Jörg Bertram.]
Infos unter: www.geocaching.de; www.opencaching.de; www.geoclub.de[
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