Die erste Oma im weißen Haus? So tickt Hillary Clinton

Juraprofessorin, First Lady, Senatorin, Außenministerin - nun fehlt Hillary Clinton nur noch der Titel der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Ob sie für die Demokraten kandidieren und Geschichte schreiben wird, will Clinton allerdings erst nach der Geburt ihres Enkelkindes verkünden. Denn die toughe 66-Jährige ist auch Familienmensch.
Wird sie die erste Frau an der Spitze der Vereinigten Staaten von Amerika werden? Ob sie bei den nächsten US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 kandidieren wird, hat Hillary Clinton (66) bei ihrem Auftritt in der Talkshow von Moderator Günther Jauch (57) am Sonntag offengelassen. Sie freue sich im Moment mehr darauf, endlich Großmutter zu werden, diese Premiere wolle sie genießen. "Ende des Jahres oder Anfang des kommenden Jahres werde ich mich äußern", sagte sie zu Jauch.
Als Anfang Juni 2014 Clintons Buch "Entscheidungen" erschien, erhofften sich viele Menschen bereits in dem über 900 Seiten langen Wälzer eine Antwort auf diese Frage. Leider vergeblich - stattdessen sprach die ehemalige First Lady über Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr gutes Verhältnis zu ihrer Tochter Chelsea. Die Nachrichtenagentur spot on news hat nachgeforscht, welche Dinge und Charakterzüge das Leben der Hillary Clinton ausmachen.
Im Jahr 2008, dem Jahr ihres ersten eigenen Vor-Wahlkampfs zum Posten der demokratischen Präsidentschaftskandidatin, lehnte Hillary Clinton die Anfrage der US-"Vogue" ab, ein Interview zu führen. Der Kontext wirke zu feminin. Ein Jahr später gewährte sie dem Modemagazin schließlich doch Zugang zu ihrem Leben - und gab sich überraschend offen. Was TV-Sendungen anbelangt, sei sie ein "Mad Men"-Junkie, außerdem sei sie ein Champion, was kurze Nickerchen angeht. "Ich schlafe auf Kommando!", erzählte Clinton.
In ihrer Zeit als Außenministerin blieb ihr das Vergnügen des Schläfchens zwischendurch allerdings oftmals verwehrt. Ihre Tipps im Kampf gegen den Jetlag gibt sie in ihrem Buch "Entscheidungen" preis: Zum Wachhalten während wichtiger Meetings habe sie jede Menge Kaffee oder Tee getrunken oder ihre Fingernägel in die Handflächen gekrallt. Schmerz hält ja bekanntlich wach.
Hillary Clinton, die 2016 beinahe die 70 erreicht haben wird und damit der zweitälteste Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte, kann sich der Sympathie der größten Gruppe des Landes sicher sein - der Frauen. "Ich bin jemand, der an Gleichberechtigung für Frauen glaubt. In der Politik, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft. Ich möchte, dass unsere Töchter die gleichen Chancen haben wie unsere Söhne", erklärte sie bei "Günther Jauch" ihre Ansicht über den Feminismus.
Die ehemalige Juraprofessorin, die 1947 als Hillary Diane Rodham in Chicago als Tochter eines Textilunternehmers geboren wurde, lernte ihren Ehemann Bill Clinton (67) bereits in ihrer Studienzeit kennen. Angeblich soll ihr Bill gegen Ende ihres gemeinsamen Jura-Studiums bereits mehrere Heiratsanträge gemacht haben - Hillary lehnte sie aber allesamt ab. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass die 66-Jährige in ihrem zweiten Buch nicht ihre eigene Hochzeit als das wichtigste Ereignis ihres Lebens nennt, sondern jene ihrer einzigen Tochter Chelsea Clinton (34) im Jahr 2010. Das sei einer der glücklichsten und stolzesten Tage ihres Lebens gewesen.
Tochter Chelsea, die mit ihrer Jugendliebe Marc Mezvinsky (36) verheiratet ist und mit ihm zusammen ihr erstes Kind erwartet, ist inzwischen auch die engste Vertraute und Beraterin der vermeintlichen Präsidentschaftskandidatin. Als solche hegt Clinton auch Bewunderung für eine Frau, die es bereits geschafft hat, an der Spitze eines Landes zu stehen: Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Während meiner Zeit als Außenministerin wuchs meine Bewunderung für diese entschlossene, kluge und ehrliche Frau." Es sei herzerfrischend gewesen, zu beobachten, wie Angela "Leben in die Bude brachte", schreib sie in "Entscheidungen".
Sollte jemals ein Film über die Familie der Clintons gedreht werden, hofft Hillary Clinton übrigens, dass Oscar-Preisträgerin Meryl Streep (65, "Die Eiserne Lady") ihre Rolle übernimmt. Denn ihrer Ansicht nach ist Streep "die beste Schauspielerin der Welt".